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Christian Heeb

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Reise Blog

Sommer / Herbst 2024

The Grumpy Traveler

Christian Heeb Writer/Photographer

Stories from the road without the bullshit. No, I will not tell you what my favorite bag is and my mission is not, to share the beauty of our world. I have no van, no dog and I am no digital nomad. World peace will never happen. But I hope you get some laughs and will think before you hit the road …

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Bend, Oregon – Mexiko

Wir gingen einkaufen, denn sechs Monate Vorpension in Mexiko waren geplant. Unser Haus dort hatte die Sommerhitze überstanden und wir freuten uns auf die Wintermonate am Golf von Kalifornien.

Ich fuhr unseren Subaru Richtung Norden und Regula sagte plötzlich: „Du fährst wie ein alter Mann.“ Den Hut hast Du schon, es fehlt nur noch die Zigarre.“

Ich gab Gas und überquerte den ersten, brandneuen Kreisel am Highway 20, fuhr vorbei an der Scheune mit der großen Trumpmalerei, drosselte die Geschwindigkeit bei der Schule, tuckerte vorbei an der Wasserkirche und der Kirche von Christus, drehte dann oben links ab bei den Presbyterianern, drosselte wieder bei den Baptisten, erzwang den Rechtsvortritt bei den Zeugen Jehovas und dann musste ich verdammt gut aufpassen, denn der Parkway war erweitert worden und es war für alte Männer mit Hut nicht einfach den Weg ins Walhalla der Konsumenten, den Großverteiler Costco zu finden.

Beim ersten Versuch vor einer Woche landeten wir im Nachbarort Redmond, statt im Walhalla.

Nun wusste ich links abbiegen in Richtung Sisters, dann aber rechts fahren und nicht wieder in Richtung Sisters, und dann bei der Mormonenkirche links abdrehen, die Lutheraner ignorieren und wenn man es schaffte, die Kreuzung, wo bald ein neuer Kreisel gebaut würde, überquerte, war man – Halleluja!-bei Costco und durfte einen Parkplatz suchen.

Der neue, gigantische Parkplatz war so groß, dass ich alle 5 Meter ein Schokoriegelpapier fallen ließ, um den Weg zurück zum Auto wiederzufinden. Regula sagte, das bringt nichts, denn jeder mache das und in der Tat lagen überall Fast Food Abfälle und Trinkbecher aus Papier herum. Ich machte also zur Sicherheit ein paar Erinnerungsfotos und ein paar Sefies zum Teilen und schaffte es, den letzten Einkaufswagen zu schnappen. Ein rotbackiger Junge schaute mich wütend an, aber es kam bereits Nachschub. Costco Mitarbeiter schoben den ganzen Tag lang Einkaufwagen her, damit es keine Schlägereien gab.

Es herrschte eine Rummel-Atmosphäre. Die Leute waren fröhlich, auch wenn sie die gratis Hotdogs vom Vortag verpasst hatten. Sie strömten alle in das große Warenhaus, wie die Leute in einem George-Lukas-Film, ins Raumschiff. Sie hatten einen verzückten Blick und bewegten sich wie Zombies. Ein Heer von Kartoffelmännchen auf dem Weg ins Konsumparadies, dachte ich.

Schön war es drinnen. Alles war nun größer als im alten Costco am Highway 20. Bend hat es verdient, denn eine aufstrebende Metropole braucht einen neuen großen Costco. Beim Eingang standen gigantische Flachbett-Bildschirme. Was für ein Traum, wenn man sich die Nachrichten auf so einem Ding ansehen konnte. Man konnte die dicken Poren im Gesicht unseres orangefarbenen fast Mussolini-Rattenfängers wie im 3D Kino sehen. Stell Dir vor, Melania mit ihren schlitzäugigen Augen und dem bösen Blick auf diesem Bildschirm, dachte ich, und auf meinem Rücken bildete sich eine Gänsehaut. Gott sei Dank hatten die Chinesen die Sklavenarbeit noch nicht abgeschafft, sodass wir uns sowas leisten konnten.

Ich schob meinen riesigen Einkaufwagen in Richtung Käseabteilung, aber es war alles etwas deprimierend. Der Laden war groß und neu, aber es gab dasselbe wie im alten Laden. Nichts war anders, es war nur alles neu, frisch und größer. Das ganze Geschrei umsonst, dachte ich. Immerhin gab es jetzt eine Costco-Tankstelle, was die Benzinpreise in Bend sinken ließ wie der Stock Market während einer republikanischen Administration.

Es war ein Frust. Ich sah die Enttäuschung in einigen Gesichtern. Die Freude wich der Verzweiflung und so füllten die Menschen Ihre gigantischen Einkaufwagen mit feel good Produkten. Hühnersuppe in riesigen Plastikeimern, Stapel von Chips Ahoy, Pretzel-Beutel, die selbst ein Heer Packratten nicht hätte bewältigen könnten, in Plastik eingeschweißte Giraffenlenden, oder waren es Schweinehintern?

Einige der Wagen waren kurz davor zusammenzubrechen, aber sie waren ja neu und dafür konzipiert worden.

Ich machte mein muffiges Altmännergesicht und zahlte mehrere Hundert Dollar für eine Handvoll Käse und etwas Obst, aber es war billiger als anderswo, auch wenn es zu viel war und ich es nicht wirklich brauchte.

Dann fuhren wir zu Safeway. Ich musste fünfmal bei Kirchen abbiegen und bei Starbucks die gigantische Drive-through-Schlange umgehen, und schon waren wir bereit für unsere Impfung.

Bei der Apotheke im Laden standen sie alle brav in der Schlange, als wir eintrafen. Alte Männer ohne Hüte, alte Frauen mit Sonnenbrillen, junge Mütter mit tätowierten Armen und junge Männer mit abgeschabten Shorts. Alle brauchten sie Medizin, alle hatten was, waren krank, hatten Mängel, waren ungesund, deprimiert, hatten Zucker, nervöse Störungen, Schwindel, Magenprobleme oder Geschwüre.

Die überarbeiteten gestressten Apotheker waren fettleibig, hatten graue Haut und sahen aus wie, wenn sie entweder eine AR15 nehmen und uns alle gleich erschießen wollten oder sich selber bald in der Lagerhalle aufhängen würden. Sie hämmerten mit toten Augen auf Computertasten herum und brummelten ab und zu etwas wie Phone Nummer, Last Name oder Geburtsdatum.

Little Old Ladys mit rosa Haar klammerten sich an den Einkaufswagen, wo sich Katzenfutterbüchsen stapelten.

Ich tat so, als wenn ich nicht hierher gehörte, schaute mich eine bisschen um und machte ein paar Handybilder. Die kranken Massen standen in der Schlange, umgeben von krank machenden Futtermitteln. Es gab Hostess Cupcakes und Donettes, was altmodische Mini Donuts sind. Alles war in bunten Schachteln oder in Plastik verpackt. Sackweise Cheetos mit Kunstkäse und Jalapeño Geschmack stapelten sich meterweit. Es gab ein paar Bananen, die wie Außerirdische völlig fehl am Platz die Stellung hielten. Das plastifizierte Fleisch war immerhin geruchsneutral verpackt, aber von der offenen Metzgerei wehte ein Gestank nach totem Tier zu mir und ich sah vor meinem geistigen Auge Road Kill am Straßenrand verwesen. Es gab Packungen von BubbaBurger, Kevins Thai Style Coconut Chicken, Beef Tips und endlose Stapel mit Süßgetränken. Es gab Packungen mit brauner Sauce deren Inhaltsangabe klang wie die Zusammensetzung von Treibstoff für eine Mondrakete. Ich ging bis zur Bäckerei, wo es Cupcakes in einer Farbe gab, die ich noch nie gesehen hatte. Es war eine Art Orange Farbe, die einen auf Halloween einstimmen sollte. Wahrscheinlich war es Trumps Make-up, das nicht mehr gebraucht wurde. Ein Halloween-Monster thronte über den Weinflaschen, warum die in der Bäckerei waren, und die Tortenstücke bestanden mehr aus Plastik als aus Kuchen.

Die Kekse waren grün und sahen aus wie Erbrochenes. Dann rief Regula und ich wurde von einer erstaunlich professionellen Krankenschwester in den Arm gestochen.

330 Dollar später fuhren wir nach Hause. Vorbei an der alten Freikirche, die man abgebrochen hatte. Dort, wo die dunkle Darian als halbnackte Versuchung in einer meiner American Dreamscapes Bilder in der Kirchentüre steht, standen nun Hühnerstall artige Häuser für Neuzuzügler aus Bumblefuck Kalifornien oder Dull Ass Texas. An der neuen Shell-Tankstelle taten die Leute, wie wenn es diese schon immer gegeben hätte. Dort stand kürzlich noch das kleine Haus, wo ich mein Bild „Under A Summer Sky“, fotografiert hatte und das blonde Model eine Katze gestohlen hatte. Ah… sweet memories dachte ich, als ich an der Baustelle vorbeifuhr, wo gerade die riesige neue Bibliothek entstand. Dort, wo ich den Can Man fotografiert hatte, wie er Büchsen sammelte, am Rande der Stadt, waren jetzt große Bagger aufgereiht wie die Panzer von Putins Armee, bevor sie im Schlamm der Ukraine stecken blieben. Jetzt kannte ich den Weg nach Hause, ohne mich an Kirchen orientieren zu müssen.

Die ersten Schwarzwedel Hirsche hoben ihre Köpfe und guckten mich an, als ich auf mein Land fuhr. Da geht er, der alte Sack, dachten sie wahrscheinlich. Ich winkte ihnen zu, ohne eine Wirkung zu erzeugen. Regula sagte, fahr nicht so schnell in die Garage hinein und ich gab Gas.

Es war der Tag danach, the morning after, the day when time stood still. Ich schaute aus dem Fenster unseres Wohnmobils und sah Staub. Hier am Salton Sea in der Mojave Wüste von Kalifornien wehte starker Wind und ein blasser, weißer Himmel lag über der Landschaft wie Pergamentpapier. Vor dem Fenster sah es aus wie in einem Mad Max Film, einer dystopischen Novelle oder eben der Zukunft Amerikas, jetzt, wo Trump gewonnen hatte.

Selten lag ich mehr daneben als bei dieser Präsidentenwahl. Dank der russischen, oligarchischen Kampagnen von Fehlinformationen hatte sich eine beträchtliche Menge, vorwiegend schlecht oder gar nicht gebildeter Amerikaner, für den Verbrecher entschieden. Der Clown wurde wiedergewählt.

Es war ja auch nach dem amerikanischen Bürgerkrieg schon so, dass plötzlich der Verräter Robert E. Lee als Freiheitsheld zelebriert wurde und der große General der Union, Ulysses Grant als Schlächter verunglimpft wurde. Oben ist unten und unten ist oben. Die befreiten Sklaven wurden Lohnsklaven und dank der Jim Crow Laws zu Menschen zweiter Klasse. Nach der Ermordung von Abraham Lincoln und der versuchten Ermordung von Außenminister William H. Seward und U.S. Grant durch südliche Extremisten ließ Andrew Johnson, der Nachfolger von Lincoln den Südstaatlern, da er selber ein Rassist war, freie Hand. Die, die den Krieg gewonnen hatten, waren plötzlich die Verlierer.

Bei der Wahl von Trump war oben auch unten und the South had risen again. Bald würden überall nicht nur Trumpflaggen, sondern auch die Südstaaten, sprich Verräterflagge, wehen. Wie konnte das passieren?

Schwarze Männer und Latinos wollten eben keine schwarze Frau wählen. Mexikaner mochten keine Venezolaner, mochten im Grunde keine Flüchtlinge aus Lateinamerikaner und niemand mochte die Puertoricaner. Die weißen, ungebildeten Massen wollten keine dunkle Frau, sondern einen Mann wie sie selbst.

Die Katholiken wählten Trump denn sie hatten noch nie Gewissensbisse bei Kinderschändung. Evangelisten wählten Trump weil sie nicht wussten, was sie taten und Predigern huldigten, die schmieriger als Verkäufer von Gebrauchtwagen waren. Mormonen wählten Trump weil sie Mormonen waren und einem Mann folgten, der die goldigen Gesetzestafeln von Gott verschlampt hatte und minderjährige Kusinen heiratete. Nein, nicht Jerry Lee Lewis sondern Joseph Smith Jr.

Die Juden wählten Trump weil er für Israel war und die Araber wählten nicht Kamala Harris wegen Palästina, manche wählten sogar Trump weil er sich gab wie ein starker Mann und tat, als würde er sich für die Familie starkmachen. Frauen wählten Trump weil sie an starke Männer glaubten und sich auf ihre Männer vertrauten, sich mit Enkelkindern begnügten und Katzenvideos schauten.

Es war der Tag danach, the morning after, the day when time stood still. Ich schaute aus dem Fenster unseres Wohnmobils und sah Staub. Hier am Salton Sea in der Mojave Wüste von Kalifornien wehte starker Wind und ein blasser, weißer Himmel lag über der Landschaft wie Pergamentpapier. Vor dem Fenster sah es aus wie in einem Mad Max Film, einer dystopischen Novelle oder eben der Zukunft Amerikas, jetzt, wo Trump gewonnen hatte.

Selten lag ich mehr daneben als bei dieser Präsidentenwahl. Dank der russischen, oligarchischen Kampagnen von Fehlinformationen hatte sich eine beträchtliche Menge, vorwiegend schlecht oder gar nicht gebildeter Amerikaner, für den Verbrecher entschieden. Der Clown wurde wiedergewählt.

Es war ja auch nach dem amerikanischen Bürgerkrieg schon so, dass plötzlich der Verräter Robert E. Lee als Freiheitsheld zelebriert wurde und der große General der Union, Ulysses Grant als Schlächter verunglimpft wurde. Oben ist unten und unten ist oben. Die befreiten Sklaven wurden Lohnsklaven und dank der Jim Crow Laws zu Menschen zweiter Klasse. Nach der Ermordung von Abraham Lincoln und der versuchten Ermordung von Außenminister William H. Seward und U.S. Grant durch südliche Extremisten ließ Andrew Johnson, der Nachfolger von Lincoln den Südstaatlern, da er selber ein Rassist war, freie Hand. Die, die den Krieg gewonnen hatten, waren plötzlich die Verlierer.

Bei der Wahl von Trump war oben auch unten und the South had risen again. Bald würden überall nicht nur Trumpflaggen, sondern auch die Südstaaten, sprich Verräterflagge, wehen. Wie konnte das passieren?

Schwarze Männer und Latinos wollten eben keine schwarze Frau wählen. Mexikaner mochten keine Venezolaner, mochten im Grunde keine Flüchtlinge aus Lateinamerikaner und niemand mochte die Puertoricaner. Die weißen, ungebildeten Massen wollten keine dunkle Frau, sondern einen Mann wie sie selbst.

Die Katholiken wählten Trump denn sie hatten noch nie Gewissensbisse bei Kinderschändung. Evangelisten wählten Trump weil sie nicht wussten, was sie taten und Predigern huldigten, die schmieriger als Verkäufer von Gebrauchtwagen waren. Mormonen wählten Trump weil sie Mormonen waren und einem Mann folgten, der die goldigen Gesetzestafeln von Gott verschlampt hatte und minderjährige Kusinen heiratete. Nein, nicht Jerry Lee Lewis sondern Joseph Smith Jr.

Die Juden wählten Trump weil er für Israel war und die Araber wählten nicht Kamala Harris wegen Palästina, manche wählten sogar Trump weil er sich gab wie ein starker Mann und tat, als würde er sich für die Familie starkmachen. Frauen wählten Trump weil sie an starke Männer glaubten und sich auf ihre Männer vertrauten, sich mit Enkelkindern begnügten und Katzenvideos schauten.

Im Grunde sahen sich alle verwirklicht bei Trump denn die Demokraten waren zu kompliziert, dachten zu differenziert, waren zu anstrengend, dachten nach, bevor sie redeten. Bei Trump wussten sie, was er war und alle sahen nur das, was sie sehen wollten, so wie wenn sie sich im Spiegel betrachteten und sich einredeten, dass sie eigentlich noch ganz gut aussahen. Trump hatte für jeden etwas, alles würde besser werden, denn jetzt war alles schlecht, wo gerade der Preis für Dr. Pepper wieder gestiegen war.

The Rainmakers Song : Rainmaker

And the rainmaker came to town
And the people got what they wanted
The rainmaker came to town
And everybody got what they need
The rain came falling down
Cats and dogs and buckets
And the rainmaker sailed away on a flood of relief

The people wanted beauty and prettiness and all
So they stretched and they dressed and they made up
And put mirrors on every wall
Till they all went blind from eyestrain
From the thing they wanted most
Now everybody’s so isolated
A good-looking bunch of ghosts

Instant potatoes and rubber meat
The kids just wanted to watch TV
Now the girls can’t spell and the boys can’t read
The men just wanted a steady job
Now they’ve got to pay the union mob
And everybody wanted to be free
Laws and rules should keep it that way
Hey hey hey

Ich schaute auf einen alten, im Sand versinkenden Golfkarren, einen kaputten Kinderwagen, rostige Metallfässer und allerhand unidentifizerbarem Müll. Es sah aus wie in Mexiko, es fehlten nur noch die ausgebleichten Knochen einer toten Kuh und ein paar leere Tecate Bierbüchsen dazu.

Ein Geier glitt über uns und schien den Wind zu genießen, ritt die Thermik wie ein professioneller Surfer der Lüfte.

Wir waren unterwegs zu unserem Haus auf der Baja Halbinsel und machten Zwischenstopp in der Mojave-Wüste. Entlang der Route lagen viele verwahrloste Orte, wo überall Trump Schilder waren, und Trump Flaggen wehten und alles aussah wie hier am Salton Sea. Kaputt, verwahrlost und trostlos. Es waren die letzten Zeugen einer untergehenden Zivilisation.

Die Menschen mit den Trump-Fahnen hatten keinen moralischen Kompass und brauchten jemanden, der ihnen sagte, was gut und was böse war. Es waren die Leute, die glaubten, die 10 Gebote kämen direkt von Gott und glaubten, die Bibel wäre sein Wort. Sie erkannten nicht, dass Trump alle gebrochen hatte und wenn man nach der Bibel ginge, eher der Teufel würde als der Messias.

Es waren Männer, die Trump beneideten, weil er das machte, was sie sich nicht trauten. Trump nahm sich, was er wollte. Geld, Macht und Frauen. Die Männer fanden das gut und würden das auch, wenn es da nicht ein Gesetz gäbe. Die Liberalen, die Demokarten, die Leute ohne Gewehre glaubten an das Gute im Menschen, die Republikaner wussten aus eigener Selbsterkenntnis, dass sie schlecht waren und bewaffneten sich, weil sie wussten, was der Mensch war.

Ich, ausgerechnet ich, der Mann, der Menschen hasste, die meisten Leute vermied, hatte geglaubt, Kamala Harris würde gewinnen, denn im Grunde war die Wirtschaftspolitik von Biden gut gewesen. Die Teuerung wurde gebremst, es hatte keine Rezession gegeben, die Börse war auf Rekordkurs und die Benzinpreise tief. Es gab kaum Arbeitslose und die US-Wirtschaft brummte wie keine auf der Welt, aber eben. Die Massen, die da kamen. Die Illegalen, die Grauen und die Schwarzen und diese ganze Woke-Geschichte, Schwulenrechte, die Schwarzen, die keine Sklaven sein wollten, Asiaten, die so taten, als wären sie weiß. Das wollte man dann doch nicht. Die Latinos dachten, sie sind nun auch weiß und wählten Trump, die schwarzen Männer dachten, Trump sei cool und die weißen Jungen dachten, Wrestling sei ein Sportler und so ging es bis zum bitteren Walausgang.

Die Leute wollten eben mehr. Mehr Plastikspielzeug von Walmart, billigere Kunstbutter, Allradfahrzeuge, Flachbettfernseher, Videokonsolen, Fertiggerichte, aber das war alle etwas teurer geworden seit COVID. Nicht so teuer wie es sein würde, nachdem Trump Zölle erheben würde, aber so viel wirtschaftliches Denken war den Leuten fremd.

Die Leute mit den Trump-Fahnen waren in erster Linie Männer mit Schusswaffen. Es waren Männer, die Lesben verabscheuten, außer in Lesbenpornos oder in Nacktbildern wie den von Melania Trump als sie noch arbeiten musste und keinen Sugar-Daddy hatte.

Es waren Männer, die Ihre Frauen Lady nannten und sich als Kavaliere verstanden, aber kein Problem damit hatten, eine 14-jährige Nutte aus Thailand zu besteigen. Es waren Männer, richtige Kerle mit Kleinlastwagen, die sich als die Krönung der Schöpfung verstanden und glaubten, Frauen bräuchten Beschützer oder waren Freiwild.

Nun ging die ganze Tragödie weiter, nur es gab diesmal keine Rettung wie vor vier Jahren. Jetzt war Amerika geliefert und damit auch der Westen, wie wir ihn gekannt hatten, denn die Europäer waren jetzt Putin komplett ausgeliefert. Die Deutschen konnten nicht einmal einen Panzer bauen, geschweige dann einen benutzen. Die Engländer hatten sich verabschiedet, und sogar die Queen war tot und niemand interessierte sich für den neuen König. Frankreich hatte das Muslimproblem noch immer nicht erkannt und war pleite. Der Rest? Die Österreicher waren schon fast Teil des Zarenreiches, die Schweizer würden das Oligarchengeld anlegen, Fränkli scheffeln und die Italiener bemühten sich möglichst schnell auszusterben, was eigentlich ein netter Gedanke war. Blieb der Osten, wo alle, die nicht gerade im Westen auf Einbruchstour waren, sich nicht einig, waren sie nach Osten oder Westen blicken sollen.

Ich hatte schlecht geschlafen. Der Wind heulte um unseren Camper wie ein böser Geist auf der Suche nach den wenigen noch verbliebenen Seelen in Kalifornien. Ich sah das Gesicht von Merrick Garland vor mir. Kurz dachte ich, es wäre der deutsche Papst Benedict XVI, was mich erschaudern ließ.

Bad Cop Good Cop schoss es durch mein Hirn und es war nicht mehr an Schlaf zu denken.

Es war alles geplant. Trump war nur das Mittel zum Zweck. Die Präsidentenwahl war lediglich eine absurde Game-Show. Alles lief nach Plan. Es war schlicht unmöglich, dass sich eine Partei wie die Demokraten dermaßen dumm anstellen konnte. Ein Attorney General, der zwei Jahre am Pult schläft, bevor er sich aufrafft, fast etwas zu unternehmen. Ein seniler Präsident, der seiner Nachfolgerin den unmöglichen Auftrag gibt, sich, um die US-Grenze zu kümmern, was politisches Suizid bedeutete.

Zuvor gab es eine krebskranke, uralte liberale Richterin, die keiner dazu bewegen konnte abzutreten und dann prompt starb während einer republikanischen Amtszeit. Ein schön schwätzender Präsident, der nicht fähig war, einen Richter einzusetzen, weil er die Gemüter der Opposition nicht verletzen wollte. Ein Mann so schwach, dass er in Mexiko nicht einmal einen guten Preis für einen Ledergürtel auf dem Markt aushandeln könnte. Man konnte endlos weiter darüber nachdenken, aber es war im Grunde klar. Die beiden Parteien spielten ein perverses Spiel zu unserem Leid und die Partei, welche die niedrigsten Instinkte der Wähler ansprach, also Wrestler wie Hulk Hogan oder musikalische Tiefflieger wie Kid Rock auf ihrer Seite hatten, gewannen. Mit Joni Mitchell, Leonard Cohen oder Bruce Springsteen gewann man keine Wahlen. Mit Beyoncé, die ein Country Album ohne Country machte, schon gar nicht.

Ich wachte schweißgebadet auf, und draußen blies der Wind noch immer, und die Zukunft Amerikas lag vor meinem Fenster, ausgerollt wie die abgeworfene Haut einer Klapperschlange.

 © Christian Heeb / 2024

Top-Spots Neuseeland für Naturfotografen

Neuseeland, das Land am anderen Ende der Welt, bereist man nicht alle Tage. Für viele Menschen ist das Land ein „Once in a Lifetime“ Traumziel und entsprechend sollte eine Fotoreise gut geplant sein.

Christian Heeb, Buchautor und langjähriger Neuseeland-Kenner, beschreibt seine Lieblingslocations.

Die besten Reisezeiten sind meines Erachtens der März, April bis Mitte Mai und Mitte Oktober, November bis Mitte Dezember. Gegen Mitte, Ende April, gibt es schöne Herbstfarben in den südlichen Alpen von Otago. Im November haben die Bergketten meist noch weiße Spitzen. Weihnachten, Neujahr sollte man vermeiden. Januar und Februar sind Ferienmonate mit überfüllten Campingplätzen und für Landschaftsfotografen eher langweilig.

– Eine optimale Route optimal startet entweder in Auckland (Nordinsel) oder in Christchurch (Südinsel). Es ist eine „one way“ Tour mit Mietwagen und Hotelübernachtungen oder Camper-Van. Die Fähre zwischen der Nord- und Südinsel kann durch den Autovermieter vorgebucht werden. Eine Einwegreise hat den Vorteil, dass man die meisten fotogenen Orte der Inseln besuchen kann, ohne im Kreis wieder zurückfahren zu müssen.

Unsere Musterreise findet im Herbst statt und daher starten wir im ‚kälteren‘ Süden Neuseelands.



1. Akaroa

Der schöne Ort auf der Banks Peninsula bei Christchurch, hat ihren alten Charme erhalten. Die historischen Häuser sind im französischen und britischen Kolonialstil gehalten. Wer es gerne beschaulich mag, kann sich hier etwas auf Neuseeland einstimmen. Der Ort hat gute Restaurants und eine schöne Ferienatmosphäre. Zudem gibt es einen fotogenen Leuchtturm.


2. Moeraki Boulders

Südlich von Oamaru liegen die Moeraki Boulders, große Felskugeln am Strand von

Koekohe. Die von den Wellen der Otago Küste umspülten Felsen sind ein beliebter Fotografen-Hotspot. Etwas südlich davon liegt der Katiki Point Leuchtturm. Dort kann man, mit etwas Glück, am späten Nachmittag, Gelbaugenpinguine beobachten. Der koloniale Ort Oamaru dessen Viktorianisches Stadtbild sehr fotogen ist, kann gut als Ausgangsort für die Moeraki Boulders genutzt werden.


3. Dunedin

Folgt man der Küste nach Süden, kommt man unweigerlich nach Dunedin der schottisch geprägten Stadt, voller Viktorianischer und Edwardianischer Architektur. Die Urbanität Dunedins, bietet einen tollen Kontrast zu den Naturlandschaften der Ostküste. Am nahen Tunnel Beach, südlich der Stadt, gibt es einen schönen Steinbogen und steile Felsklippen.


4. Milford Sound

Von Dunedin geht die Fahrt nach TeAnau und damit bereits an den Rand des Fjordlandes. Der an einem schönen See gelegene Ort kann gut benutzt werden, um den Milford Sound, Neuseelands größte Naturattraktion, zu sehen. Am besten bleibt man mindestens zwei Tage dort und macht einen Ausflug in den nahen Park. Die Straße, welche durch dichten temperaten Regenwald voller Moos und Farnbäume führt, ist an sich die Reise wert. Besonders dramatisch sind die Landschaften im Regen, wenn überall Wasserfälle von den hohen Felsen ins Tal stürzten. Wegen der großen Anzahl von Touristen sollte man das Ausflugsboot vorbestellen. Am besten bucht man die Tour um 1 Uhr und lässt sich Zeit auf der Fahrt in den Park zum Fotografieren.

Alternativ kann man von TeAnau den Doubtful Sound Ausflug buchen und vermeidet damit die Touristenscharen.


5. Wanaka

Hat man sich satt sehen am Grün des Fjordland National Parks und die Bootsfahrt durch den Milford Sound gemacht, geht die Reise weiter nach Norden. Wer gerne Menschenmengen und kommerzialisierten Abenteuersport mag, kann noch einen Tag in Queenstown einlegen. Wir aber gehen direkt in den etwas ruhigeren Ort Wanaka, der mittlerweile auch schon einen Boom erlebt. Der legendäre Wanaka Tree, eine im Wasser stehende Weide, um die sich die Fotografen scharen drängen, wurde von Wandalen gestutzt und hat etwas an Attraktivität eingebüßt. Die nahen Berge und die vielen Wanderwege sind aber weiterhin Grund, hier etwas zu verweilen. Zudem gibt es im Ort hervorragenden Kaffee und gute Restaurants. Mitte, Ende April gibt es bereits schöne Herbstverfärbung. Folgen Sie dem See in Richtung Berge, wo es herrliche Buchten und Pappeln gibt.


6. Mount Cook

Der nördlich von Wanaka liegende Mount Cook Nationalpark ist ein weiterer toller Wanderort. Die Straße führt, fotogen dem Lake Pukaki entlang, in den Ort Mount Cook, dem Besucherzentrum im Park, wo es auch Unterkünfte gibt. Eine Wanderung zum Hooker Lake, hinter welchem sich die eisigen Massen des Mount Cook auftürmen, sollte man sich nicht entgehen lassen. Auf der Fahrt von Wanaka nach Mount Cook sollte man den kleinen Abstecher zu den Clay Cliffs bei Omarama nicht entgehen lassen.


7. West Coast Lake Matheson, Fox Glacier

Von Mount Cook, geht es wieder zurück nach Wanaka, oder direkt an den Westküstenort Fox. Über Haast Pass, von dem man von der trockenen Landschaft in Otago zum Windschatten, an die feuchte windgepeitschte Landschafte der Westküste gelangt. Der kleine Touristenort Fox ist Ausgangspunkt für den nahen See Lake Matheson, wo man herrlich die sich im stillen Wasser spiegelnden Berge, Mount Cook und Mount Tasman, fotografieren kann.


8. Greymouth

Der Highway 6, folgt der Westküste nach Norden, bis nach Westport. Verschiedenste kleine Orte, wie etwa der hübsche Ort Hokitika, laden zu kurzen Besichtigungen ein. Die Pancake Rocks an der Paparoa Coast, ein Küstenabschnitt voller erodierten Gesteinsplatten, bietet sich an für einen kleinen Halt. Das Gebiet hier ist sehr fotogen und es wimmelt von im Meer stehenden Felsen. Die geschichteten Felsen sehen dort aus wie Pfannkuchen, daher der Name. Weiter nördlich am Cape Foulwind westlich von Greymouth gibt es geschliffene große Kieselsteine am Strand. Bei niedrigen Gezeiten findet man bizarre Felsplatten und Kullersteine, die sich sehr fotogen ins richtige Licht rücken lassen. Es gibt wenige Hotelzimmer bei den Pancake Rocks und mehrere gute Motels in Westport.


9. Takaka Wharariki Beach

Der Highway 7, führt nun von aus Greymouth nach Nordosten, in Richtung Nelson. Unser Ziel ist der Ort Takaka, im Nordwesten der Insel. Der hinter Bergen liegende Ort ist Ausgangspunkt für den Wharariki Beach, einen langen Strandabschnitt, wo große Felsen, inklusive eines Steinbogens, im Meer stehen. Der Ort selber ist umgeben von idyllischen Agrarlandschaften und kleinen Naturoasen. Wegen der großen Distanzen sollte man hier mindestens zwei Tage verbringen. Takaka erinnert an die Hawaii Insel Hawaiis und hat einen alternativen Hippie-Flair.


10. Egmont Nationalpark

Von Takaka geht es zur Nordinsel, vorbei an Nelson, nach Picton, wo die Auto- und Passagierfähre nach Wellington abfährt. Wellington, die Hauptstadt Neuseelands, ist einen Aufenthalt wert, aber für unseren Zweck in Sachen Naturlandschaften, nur als Übernachtungs-Gelegenheit eingeplant.

Wir fahren weiter zum Egmont National Park. Der Mount Taranaki dort ist ein Vulkan, wie man ihn sich vorstellt. Ein perfekter, im neuseeländischen Winter, schneebedeckter Kegel. An den Flanken fallen schöne Wasserfälle, zwischen moosbewachsenen Bäumen, über steile Klippen talwärts. Etwas erschreckend ist die Erkenntnis, wie schön und natürlich die Inseln einmal waren, bevor riesige Teile der natürlichen Vegetation gerodet und zu Kuh- und Schafweiden umgestaltet wurden.


11. White Cliffs, Three Sisters Rocks

Etwas nördlich von New Plymouth liegen die White Cliffs und die Three Sisters Rocks, welche nur bei niedrigen Gezeiten, erreichbar sind. Die fotogene Küste erinnert an den Süden Englands. Der Paritutu Fels etwas südlich von New Plymouth bietet gute Fotogelegenheiten zum Sonnenuntergang. Tausende von Staren nisten dort und veranstalten zum Sonnenuntergang ein Flugspektakel.


12. Taupo und Rotorua

Der kleine Ort Taupo, schön am gleichnamigen See gelegen, ist Ausgangspunkt für Thermalbecken, vulkanische Wanderwege und Rafting auf dem Okere Fluss. In Rotorua gibt es Möglichkeiten, sich mit der Kultur der Maori vertraut zu machen. Die Huka Falls in Taupo sind ein guter Ort für den Sonnenuntergang. In Rotorua gibt es mehrere Themengebiete, die Eintritt kosten. Gratis ist das Gebiet im Kuirau Park mitten in der Stadt.


13. Tarawera River

Die Tarawera Falls im Lake Tarawera Scenic Reserve östlich von Rotorua, geben einen Eindruck, von der natürlichen wilden Schönheit Neuseelands. Dichter Regenwald und türkisfarbene Wasser wirken fast magisch in einer von Baumfarnen bevölkerten Naturlandschaft. Bei meinem letzten Besuch war das Gebiet nur an den Wochenenden zugänglich. Man muss vorher eine Bewilligung einholen.


14. Cathedral Cove, Coromandel

Die Coromandel Halbinsel bietet viele schöne Strände und eine besonders spannende Bucht inklusive großer Steinbrücke mit Namen Cathedral Cove welche sehr beliebt ist. Man muss früh aufstehen, wenn man noch vor den großen Menschenmengen dort sein will. Der Weg startet im kleinen Küstenort Hahei. Bei meinem letzten Besuch war der Weg wegen eines Unwetters geschlossen. Alternativ gibt es jedoch rund um den Ort Whitianga viele schöne und fotogene Küstenabschnitte und Strände.


15. Cape Reinga

Am oberen Ende der Nordinsel liegt der schöne und fotogene Cape Reinga Leuchtturm. Für viele Reisende ein Höhepunkt ihrer Neuseeland-Reise. Wenn das Licht beim Leuchtturm nicht dramatisch ist, sind die nahen Sanddünen nur wenige Kilometer südlich eine tolle Alternative.


16. Bay of Islands

Der historische Kurort Russel liegt an der wunderschönen Bay of Islands und ist bei begüterten Pensionären beliebt. Hier empfindet man fast schon ein bisschen Südseegefühl und erinnert sich an Lahaina auf Maui in Hawaii. Die Landschaften sind lieblich und fast möchte man hier mehrere Tage Urlaub machen.

© by Christian Heeb, 2024

Meine Reise mit Indianer Charly

The Grumpy Traveler

Christian Heeb Writer/Photographer

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Der Indianer neben mir sagte: „Für uns war die Natur heilig.“ “ Alles, die Steine, die Sträucher und der Wind sind beseelt.“

Ich versuchte mich daran zu erinnern, von welchem Stamm er war. „Wasco? Klamath? Modoc?..nein wahrscheinlich Paiute“, dachte ich. Ich saß auf einer kleinen Holzbank im Haus meines Schweizer Freundes Ueli in Bend, Oregon.

Ueli ist ein Schreiner aus der Zentralschweiz. Er hat eine Amerikanerin geheiratet, die aussieht wie eine resolute Rheintalerin. Er hatte uns zu einer Party eingeladen und seine ganzen Freunde wuselten in seinem Haus herum. Das Haus selbst sah aus wie das Set von der Sitcom „Roseanne“. Ueli konnte es mit den Leuten. Es waren „währschafte“ Handwerker. Amerikaner mit Baseball „Käppi“, wie sie halt so waren in Bend und da war auch ein Österreicher, der aussah wie eine Mischung aus Reinhard Fendrich und Peter Alexander. Er trug eine Lodenjacke und einen Schlips und wirkte auf mich wie ein Fisch ohne Wasser.

„Wir waren schon immer hier und wissen, wer wir sind“, sagte der Paiute Indianer. Ich wollte gehen. Ueli war nett, laut, volkstümlich und ein guter Schreiner, aber er lebte in einer anderen Welt. Meine Freunde waren alle exzentrisch, hatten keine Kinder, machten Flussfahrten, waren Künstler oder Lebenskünstler. Ich war fast neidisch auf Ueli, wie er so den Amerikanischen Traum lebte.

Der Indianer sagte „nice to meet you“ und ging endlich. Ich dachte daran, dass ich in ein paar Tagen nach South Dakota fahren musste, um mit dem Schweizer Indianer unsere „Geistertanz“ -Reise zu leiten.

Die „Geistertanz“ Reise war auf meinem Mist gewachsen, wie man so sagt. Nun war ich unterwegs mit meinem Freund Charly und einer Schweiz/Deutschen Reisegruppe. Wir folgten der Route der von dem Hunkpapa Häuptling und Schamane Sitting Bull ausgesandten Delegation zu Wovoka, dem Visionär der Paiute Indianer in Nevada.

Die Geistertanz Bewegung Ende des 19 Jahrhunderts führte zum Massaker in Wounded Knee und damit dem Ende der Indianerkriege auf den Grossen Ebenen von Nordamerika.

Unsere Reise führte von den „Paha Sapa“ den Black Hills von South Dakota durch die Staaten Colorado, New Mexico, Arizona, Nevada bis nach San Francisco in Kalifornien. Regula war Zuhause geblieben und organisierte von Bend aus.

Wir hatten einen 15 Personen Bus mit Gepäck Anhänger sowie meinen Truck Camper mit dabei. Die Leute waren eine bunte Mischung aus Charly Jüngern, Indianer Freaks, Esoterikern, einem Medium, dem Liedermacher Claude (Charlys rechte Hand), einem echten Indianer und dem Deutschen, der die falsche Reise gebucht hatte. „Das kommt schon gut“, sagte Manuela, die schon oft auf solchen Abenteuern mit dabei war.

Nun waren wir unterwegs. Es war der erste Tag.

Wir machten halt in den Badlands von South Dakota, fuhren hoch zum Stronghold, wo sich die letzten Lakota während der Indianerkriege versteckt hielten. Das dauerte. Der Schweizer Indianer machte Selfies mit dem echten Indianer. Das Medium sog den Wind in den Badlands auf. Die jungen Damen machten Selfies mit dem Musiker. Der Deutsche, der dachte, er hätte eine Reiterreise gebucht, stand da in Lederhosen und Reitmantel und wirkte verloren. Ich wollte weiter, wusste, wie weit es ist, wusste, dass es schwierig wird mit dem Abendessen. „Aller Anfang ist schwer“, fluchte ich vor mich hin.

Dann machten wir Halt bei Fort Robinson in Nebraska, dort wo man den Kriegshäuptling „Crazy Horse“ erstochen hatte. Ich hatte mich noch nicht an „Indian time“ gewöhnt, hatte methodisch geplant wie ein Schweizer Uhrmacher und sah meinen Zeitplan in Rauch aufgehen.

In Santa Fe wollten sie Steak essen. Die echten und nicht so echten indianer essen gerne Fleisch. Mein Vorschlag, zum Thai zu gehen, stieß auf geschlossene Ohren. Die meisten mochten tote Tiere auf dem Teller. Der Spirit war anscheinend kein Vegetarier.

Oben in Taos wo der legendäre Kundschafter Kit Carson einst sein Haus hatte und wo Ansel Adams die unsterblichen Bilder vom Taos Pueblo und der Kirche in Rancho de Taos fotografiert hatte, trommelte die Gruppe in der Kirche und sang Lakota Lieder. „Das ist schon was“, dachte ich.

Nach den weissen Sanddünen von New Mexiko wo ich richtig begeistert war und freudig den Indianer in voller Montur fotografierte, ging es nach Arizona ins Land der Apachen. Die Reise hatte ich etwas freizügig geplant den wo die Lakota Delegation damals wirklich durchreiste war nicht ganz klar.

Wir trafen meine Freundin Amber vom Stamm der Navajo und posierten den Lakota mit der Navajo Frau in der Wüste. Da standen sie unter den herrlichen Saguaro Kakteen und fast hätte man glauben können, dass so das Indianerland aussieht. Einige Teilnehmer waren mehr mit sich und ihrem Handy beschäftigt, aber es war trotzdem schön. Auf dem Campground fuhr ein Kind mit dem Mini-Fahrrad über eine Klapperschlange, welche dann von Charly mit der Machete erlöst wurde. Ich fand, das sah schon mehr nach Indianerland aus. Trotzdem tat mir die unschuldige Klapperschlange leid. Es war sicher ein Gesichtsverlust unter den Schlangen, wenn man von einer Rotznase überfahren wurde.

Dann waren wir auf der San Carlos Apachen Reservation. Dort wo man versucht hatte, den Apachen Krieger Geronimo gefangen zu halten. Der haute aber immer wieder ab. Er war so ein richtig mürrischer Indianer. Geronimo war kein Häuptling, sondern nur ein brutaler Krieger und genialer Guerilla-Führer. So eine Art „Grumpy Old Indian“. Selbst seine eigenen Leute vom Stamm der Chiricahua mochten ihn nicht. Der große, beliebte Häuptling war Victorio und seine Amazonen Schwester Lozen die eine tapfere Kriegerin und Schamanin war. Victorio wurde bei einer Schlacht mit der Mexikanischen Arme in der Sierra Madre von Mexiko getötet und Lozen starb in Gefangenschaft an Tuberkulose.

San Carlos liegt am Gila Fluss in der kargen Wüste von Arizona. Wir trafen den Weisen Herb Stevens und erfuhren viel über die Kultur der Apachen. Es gab so eine Zeremonie, die ich in meiner Ignoranz gar nicht wahrnahm. Irgendwas mit Maispollen. Charly grinste vor sich hin, als ich dem Medizinmann die Pollen vom Shirt wischte. „Un faux pas“, aber ich bin ja Künstler, sagte ich mir, da geht sowas. Der Schweizer Indianer hatte sofort den Draht zum Apachen. Das ging ohne Worte. Der echte Indianer und der echte Apache konnten es auch miteinander. Es ist nicht wie bei den Hunden, wo sie sich zuerst beschnüffeln. Die Indianer spüren das einfach. Ich habe keine Ahnung, wie sowas geht.

San Carlos war cool, wie die Jugend so sagt aber langsam aber sicher, kamen wir in das Land der Paiute Indianer. Die Paiute lebten und leben noch heute über das ganze riesige Grosse Becken (Great Basin) verstreut. Früher Nomadisierten sie in kleinen Familiengruppen saisonal durch das karge Land. Heute leben sie auf verarmten Reservationen.

In Las Vegas wohnten wir im „Hooters“ Casino, denn Regula hatte dort einen guten Deal gekriegt. Die jungen, gut gebauten, noch besser gefärbten, kurzen Shorts unter drallen weißen T-Shirts tragenden Mädels, die bedienten, waren unfreundlich. Wahrscheinlich hassten sie die Art der Männer, die dort verkehrten. Ich ging mit dem echten Indianer Fedora Hüte kaufen. Beide hatten wir da ein kleines Suchtproblem.

Der Musiker zog mit den jungen Damen und Indianer Charly durch Vegas. Mir wurde bewusst, dass ich Las Vegas noch immer aus vollem Herzen hasste. Alles, aber wirklich alles, was an der westlichen Zivilisation falsch ist, manifestiert sich dort in einer großen Orgie von Habsucht, Verschwendungssucht und jeglicher Perversionen. Las Vegas ist das exakte Gegenteil der indianischen Sammler Kultur der „alten“ Paiute Indianer, welche tausende von Jahren gut hier lebten ohne die Ökologie des Landes zu zerstören.

Mitte Mai erreichten wir das Tal des Todes. Das Thermometer im Auto zeigte 45 Grad an. Wir wollten zelten. Auf der Straße standen zwei Kojoten und hoffen dass wir sie erlösen und überfahren. Anstattdessen hielten wir an und machten Photos. Die Luft fühlte sich an wie wenn einem jemand einen heissen Haartrockner ins Gesicht hält.

Wir machten ein Gruppenbild bei „Badwater“ einer grossen Salzpfanne wo die Landschaft bläulich schimmerte und alles aussah wie eine Fata Morgana. Auf dem Gruppenfoto stehen wir alle auf weißem Grund. Der Reiter mit den Lederhose, die Selfie Tochter mit der Mutter, der echte Indianer, das Medium nahe beim Schweizer Indianer, der Musiker und ein Haufen junge, mitteljunge und etwas älter Frauen. Vorne links ein Kojote mit der Zunge draussen. Ich, der „Grumpy Old Man“ sitzend mit Fedora Hut und undeutbarem Gesichtsausdruck vorne.

Es war schon cool und alle überlebten die Nacht, was auch ein Erfolg war.

Dann kamen wir in die Walker River Paiute Reservation, dort wo das Grab von Wovoka liegt. Charly hatte vorher angerufen und so wurden wir von einer Delegation, bestehend aus Tribal Chairman und Großtochter von Wovoka empfangen. Der echte Indianer und der Schweizer Indianer übergaben den Paiute Indianern eine Bison Maske von den Lakota Indianern. Charly stiftete 2000 $ für das Jugendprogramm der Pajute.

Wir standen alle um das staubige Grab von Wovoka, mitten in der Busch- und Sand Wüste von Nevada. Es gab einen Rundtanz, wo alle im Kreis tanzten. Ich floh auf das Dach meines Wohnmobils, mit dem Vorwand Bilder zu machen. „Für etwas bin ich ja Fotograf geworden“, sagte ich mir. Es sah toll aus wie sie alle dort unter mir tanzten. Rot und weiss vereint als Menschen. In den Berge im Westen bildeten sich Quellwolken.

Bevor Wovoka zum Visionär des „Geistertanzes“ wurde, war er Regenmacher. Er soll das so gut gemacht haben, dass ihn sogar Anglo Farmer engagierten, damals, Ende des 19. Jahrhunderts.

Dann sang Charly ein Lied, es gab eine Zeremonie, er trommelte heftig und ein großes Windböe fuhr über uns hinweg. Es war eine Windhose, die von den Wolken herkam. Es fühlte sich an wie das Schwingen eines Adlers. Kaum war die Zeremonie vorbei, verschwanden die Wolken und es blieb ein fader, hellblauer, wolkenfreier Himmel übrig.

Es fühlte sich an, als wenn uns Wovoka kurz besucht hätte. „Das war dann schon etwas intensiv“, dachte ich der Sarkastiker.

Danach fuhren wir nach Reno in ein Casino Hotel ohne mürrische „Hooters“ -girls. Der Schweizer Indianer schmiss einen Dollar in eine Slot Maschine und ein riesiges Geklimper und Getue ging los. Die Maschine schrillte, ein Rotlicht funkelte, es schepperte 2000 $ lang. Der Mann, der gerade den Paiute Indianern 2000 $ gespendet hatte, gewann den Betrag mit einem Dollar Einsatz zurück. Da glaubte ich sogar an Karma.

© Christian Heeb/2023

Nachtrag:

Warum ich den Begriff „Indianer“ benutze. Es gibt keinen Oberbegriff, der die amerikanischen Ureinwohner mit einem Wort beschreibt außer „Indianer“. „Native American“ macht keinen Sinn denn jeder, der in Amerika geboren ist, ist Native. „First People“ kann man genauso wenig nutzen, da es verschiedenste Migrationen gab. Waren die Hopi die „First People“ denn die Navajo kamen später? Oder waren es die Anasazi-Vorfahren der Hopi?

Columbus nannte die Einwohner von Hispaniola „In Dios“, wie von Gott geschaffen. Daraus wurde „Indio“ und eben der Begriff „Indianer“ den wir heute weiterhin für die Ureinwohner Amerikas benutzen.

„AIM“ die Bürgerrechtsbewegung der Indianer in den siebziger Jahren nannte sich selbst „American Indian Movement“. Auf „Pow Wows“ im US Westen hört man immer wieder den Begriff „Indian Country“. Wenn also die Indianer selber kein Problem haben mit dem Wort „Indianer dann sollte das uns weisse Europäer überhaupt nicht stören.

Eine Reise von der Kanadischen Grenze nach Key West

The Grumpy Traveler

Christian Heeb Writer/Photographer

Stories from the road without the bullshit. No, I will not tell you what my favorite bag is and my mission is not, to share the beauty of our world. I have no van, no dog and I am no digital nomad. World peace will never happen. But I hope you get some laughs and will think before you hit the road …

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1- Grosse Seen und Chicago

Mein Kajak gleitet lautlos durch die klaren Wasser des Sees. Wenige Meter vor mir sehe ich Regula in ihrem gelben Boot wie sie sanft dahingleitet. Vor ihr bricht die Sonne in einer Orgie aus Rot und Lila tönen hinter dem nordischen Wäldern hervor.

Ich ziehe meine Nikon aus der wasserfesten Tasche die ich immer bei mir vorne auf dem Kajak montiert habe und schieße in rasanter Folge eine Serie von Aufnahmen. Heute früh gab es einige Wolken am Himmel. Die Mischung aus erstem Sonnenlicht und farbigen, leuchtenden Wolken und deren Reflektionen im stillen Wassers des Sees sind für die Kamera unwiderstehlich.

Wir befinden uns im Land der Seen von Minnesota. Genauer gesagt in den „Boundary Waters“ an der kanadischen Grenze. Anfang September ist hier gerade Indian Summer. Ein gigantisches Hochdruckgebiet sorgt für sommerliche Temperaturen, klaren blauen Himmel und leuchtende Farben.

Hinzu kommt, dass wir den Park nahezu für uns alleine haben. Die Sommertouristen sind alle weg und nur ein paar vereinzelte Rentner fahren noch hierher zum Angeln.

Regula paddelt sanft und relaxed vor mir her. Noch immer ergeben sich gute Bilder. Mit Weitwinkel baue ich den Bug meines Bootes in die Bildkomposition ein. Die aufgehende Sonne leuchtet hinter Regula auf. Mindestens 15 Minuten lang fotografiere ich ununterbrochen. Dann ist der erste Spuk vorbei. Das Licht wird flach und langweilig.

Wir rudern weiter, lassen uns treiben. Ich erwarte weitere Motive und schon kommt eine kleine Insel mit einer einzelnen Kiefer darauf. Regulas Kajak in Kombination mit der Insel gibt erneut ein tolles Bild. Kurz danach taucht ein Seetaucher aus dem Wasser neben meinem Boot auf. Diese großen intelligenten Tiere sind sehr scheu, werden aber oft von ruhig treibenden Booten überrascht. Dieser hier schert sich nicht, paddelt aber doch langsam von meinem Boot weg. Nun bin ich aber froh, dass ich mein 80-400m Zoom Objektiv dabei habe. Ich habe gerade genug Zeit zum Objektivwechsel und um 4 Bilder zu machen bevor der Vogel sich endgültig verflüchtigt und untertaucht.

Minnesota ist ein Traumrevier für Naturfotografen. Nicht umsonst wohnt hier der Fotograf Jim Brandenburg, welcher mit seinen Bildern von Wölfen weltberühmt wurde. In der Nähe von Ely, dem Ort, wo Jim eine Fotogalerie hat, läuft prompt ein weißer Wolf vor uns über die Straße. Er trottet uns entgegen wie ein Hund, wirft uns einen gelangweilten Blick zu und verschwindet im Unterholz.

Ein besonders ergiebiges Gebiet für Fotografen ist die Küste nördlich der Hafenstadt Duluth am Lake Superior. Die Ikone dieses Küstenabschnittes ist der „Split Rock Lighthouse State Park“ mit seinem hoch auf einer Klippe stehenden Leuchtturm. Auch wir wollen uns dieses Postkartenmotiv nicht entgehen lassen. Am Abend kurz vor Sonnenuntergang erreichen wir den Park und fahren sofort zum Strand, um noch die letzten Strahlen der Sonne einzufangen. Und tatsächlich schaffe ich gerade noch ein paar Bilder zu machen bevor die Sonne für heute hinter dem Horizont verschwindet. Die Brandung des Binnenmeeres schwappt unentwegt ans Ufer, wälzt den schwarzen Kiesel unermüdlich hin und her. Man fühlt sich wie am Meer. Ein paar Birkenstämme liegen halb vergraben im Geröll am Ufer. Am Himmel zeichnet sich trotz Wolken keine imposante Farbstimmung ab. Trotzdem will ich noch ein Bild fotografieren welches die raue Stimmung an diesem großen See wiedergibt.

Die Kamera auf das Stativ geschraubt, mache ich bei Blende 20 eine Belichtung von 2 Sekunden. Den Himmel dunkle ich etwas mit einem farbneutralen Graufilter ab. Die lange Belichtung lässt das schwappende Wasser weich und fast durchsichtig aussehen.

Am kommenden Morgen wollen wir hier nochmal herkommen zum Sonnenaufgang und sehen, was uns hier für die Kamera präsentiert wird.

So geht es einige Tage weiter. Im nahen „Cascade River State Park“ gibt es unzählige Wasserfälle. Hier stürzten sich die gesammelten Wasser des westlichen Hochplateaus über steile Klippen zum See hinunter. Jetzt im Herbst gibt es wenig Wasser, sodass die Fälle nicht so spektakulär sind, aber trotzdem finden wir zahllose Motive. Es gibt enge Schlünde, Gletschermühlen, stille Nischen mit Herbstlaub und jede Menge frische Luft und Bewegung.

Eines Morgens fotografieren wir den Sonnenaufgang über dem Wasser. Am Ufer bildet ein Busch voller Vogelbeeren mit grünen Blättern einen tollen Kontrast. Ein Seeadler schwingt sich vor uns in die Lüfte. „Wenn der Indian Summer nur ewig dauern würde“ denke ich. Als wir zum Auto gehen kommen uns ein paar Wortkarge Einheimische entgegen. Die Minnesotans, deren Wurzeln oft nach Skandinavien reichen, sind für Wortkargheit bekannt. Der Film „Fargo“ von Joel und Ethan Coen veranschaulicht diese Kultur in eindrücklicher Weise. Auch dieses Pärchen, das uns entgegenkommt, brummelt uns nur etwas kaum verständliches zu, nachdem ich ihnen ein freundliche ‚good morning‘ zurufe.

Man könnte hier Wochen verbringen. „Doch nun reicht es“ sage ich mir. Die Gänse fliegen bereits in den Süden und auch für uns wird es Zeit langsam südwärts zu fahren. Unser Ziel Key West ist weit entfernt.

Es ist auch ein weiter Weg vom Norden Minnesotas bis nach Chicago unser nächstes Etappenziel. Zum Glück haben wir bei Alamo einen Toyota Prius Hybrid gemietet. Das senkt die Benzinkosten um mindestens die Hälfte. Es sind 650 Kilometer von Duluth bis Chicago. Die Wälder und Seen des Nordens weichen den kultivierten Feldern des Mittleren Westens bereits im Norden von Wisconsin. Es gibt kaum etwas zu sehen auf der eintönigen Fahrt nach Süden. Überall gibt es Farmland und Höfe mit vereinzelten Wäldchen. Man ist fast versucht, die banalen Werbeschilder der Autohändler, Krankenhäuser oder Frittenbuden zu lesen.

Ein kurzer Abstecher nach Westen bringt uns zu Frank Lloyd Wright’s Haus und Studio in Spring Green Wisconsin. Die architektonische Pilgerstätte liegt eingebettet in eine idyllische, pastorale Landschaft, versteckt in einem vergessen Teil Amerikas.

Die Architektur Wrights hatte schon immer etwas beklemmendes für mich. Niedrige Decken und ein dunkles Interieur, teilweise erinnern an H.R. Gigers berühmte Alien Gemälde.

Das graue Wetter verstärkt meine Vorurteile als wir eintreffen. Wrights Geschichte wurde kürzlich von dem Schriftsteller T.C.Boyle in dem Buch „Die Frauen“ wiederbelebt. Wrights Leben war so aufregend wie ein Hollywood Thriller. Von den ganzen Dramen inklusive dem brutalen Mord hier in Taliesin spürt man heute nichts mehr. Die Provinz hat sich ihre Ruhe zurückerobert.

Bedeutende Architektur ist auch ein wesentlicher Bestandteil von Chicago, Amerikas Metropole im Mittleren Westen. „The Windy City“ erhielt ihren Namen nicht wegen der starken Winde, welche vom Lake Michigan durch die Großstadt Schluchten peitschen, sondern wegen der etwas schiefen Charakteren, welche in ihrer Gründerzeit die Stadt bevölkerten. Windy City also für zwielichtige Gesellen.

Chicago ist eine herrliche Stadt und ich wünsche mir, wie so oft, dass mehr Europäer Chicago besuchen, statt sich in den Schluchten New York zu verlieren.

Die Architektur Chicagos ist schlicht phänomenal. Die Stadt ist ein einziges Wolkenkratzer-Museum. Chicago hat eigentlich alles, was New York hat, aber mit mehr Lebensqualität, freundlicheren Menschen und endlosen Grünflächen, sowie herrlichen Stränden am Lake Michigan und natürlich den Blues.

Ohne Blues hätte die Stadt keinen Soundtrack. Wenn diese Musik mittlerweile auch etwas antiquiert klingt und sich kaum für das Download- und Ringtone-Zeitalter eignet, ist der Blues aus Chicago nicht wegzudenken.

Wir wollen uns mit unserem Freund, dem Schriftsteller, Gourmet-Journalisten und nebenbei Regierungs Bürokraten Alan Shannon treffen. Wir planen, auf der sündhaft teuren Terrasse des neuen gigantischen Wolkenkratzers von Donald Trump einen Drink einzunehmen. Die Sicht auf die umliegenden Hochhäuser sei in Chicago einmalig wurde uns gesagt. Leider ist alles ausgebucht für eine private Party und im übersetzten Szenen Treff “the Witt “ ist es dermaßen voll und laut, so dass wir nach kurzer Bewunderung der Aussicht schnell das Weite suchen. Schließlich gibt es ein Bier in einem der unzähligen Irish Pubs in Chicago und danach Dinner im angesagten vegetarischen Restaurant “Green Zebra”. Alan erzählt uns von vielen, neuen trendigen Lokalen der Stadt, welche wir nie und nimmer alle besuchen können. Wer glaubt, Chicago sei ein Provinznest in der Prärie, irrt sich gewaltig.

Später gehen wir noch in Buddy Guys „Legends” Blues Club. Alan hat sich verabschiedet, weil er keinen Blues mehr hören mag. Wir aber wollen noch ein paar Filmaufnahmen für unseren Film von “Chicago to Key West” machen.

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Amalfi 2019

The Grumpy Traveler

Christian Heeb Writer/Photographer

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Traumurlaub in Italien

Warum wir nach Amalfi fuhren, ist mir noch immer nicht klar. Wahrscheinlich weil wir Italien nicht wirklich kannten und daher den Bildern in Reisemagazinen und auf Instagram erlagen oder vielleicht sogar weil ich mir nicht eingestehen wollte, dass meine Karriere als Reisefotografie zu Ende war.

Eigentlich hatte ich alles fotografiert was ich wollte, hatte alle Länder bereist die ich sehen wollte und hatte keine Wunschliste mehr, aber es gab halt anscheinend doch noch so ein paar ewig gehegte, nahezu vergessene Träume welche in irgendwelchen Verließen im Kopf schlummerten. Amalfi schien so etwas zu sein.

Nun fuhr ich einen kleinen Fiat, den wir gerade am Flughafen von Neapel übernommen hatten, durch verkümmerte Viertel der italienischen Metropole, die man vorwiegend wegen ihrer Pizza kennt. Der Wagen war nicht aufgetankt, man musste das selber machen und konnte das Auto auch wieder so zurückbringen. Allerdings hieß das, dass wir am Abend um 7 noch ein Tanke finden mussten, bevor wir nach Amalfi fahren konnten. Anstatt dem Traumkulissen Charme der südlichen Riviera, fanden wir an einer Ausfallstraße eine Tanke die auch hätte im Kongo stehen können. Die Pumpe bestand aus einem Schlauch und einer rostigen Büchse, deren Innereien sich drehten wenn man die Pumpe einstellte. Aufgetankt wurde von einem halb verhungerten Bangladesch der aussah wie wenn er gerade vor 5 Minuten angeschwemmt worden wäre… Plastikabfall lag verstreut und die Luft roch nach Gummireifen, verbranntem Plastikmüll und gebratenem Hund.

Einen kurzen Moment war ich versucht, den mitgebrachten Du Mont Bildatlas Amalfi im Straßengraben zu entsorgen, musste aber den jungen Mann mit Euro in Bar bezahlen, was ich auch tat. Ich gab ihm ein Trinkgeld, um mein schlechtes Gewissen zu beruhigen und wir fuhren los nach Cetara unserer ersten Station an der romantischen Steilküste von Amalfi.

Zaghaft fuhren wir unseren kleinen Fiat in den Ort hinein, Regula mit gewohnter Präzision leitete mich in eine winzige Gasse im Zentrum, welche in Richtung Hang führte. Die Einwohner der Stadt hatten anderes vor und kamen uns in geballter Menge entgegen. Es schien, die komplette Einwohnerschaft hatte sich gerade jetzt , abends um halb neun , vorgenommen an die Küste zu gehen und dort das Nachtleben auszuleben. Herden von Italienischen Männern mit rot, gelb, blauen Turnschuhen, nicht weniger bunten Hosen, braun gebrannt, eingeölt ,Gold gekettet, modische Brillen auf Halbglatze oder grauem Haar tragend, begleitet von „über“ modischen „Sophia Lorenettes“, mit nicht minder braunen, gut im Fitness Studio modellierten, auf hochhackigen goldigen Sandalen, tänzelnden Waden, kamen uns entgegen wie ein Strom Lachse auf dem Weg zu den Laichgründen.

Augen zu und durch, wie der Deutsche sagt und wir standen tatsächlich, umflutet von Menschenmassen vor einem etwa 7 Stockwerke hohen, ocker farbigen Mehrfamilienhaus mit winziger Türe, wo mir nun ein hektischer Italiener ,ins Gesicht schrie. „Pronto, pronto“ sagte er, griff einen unserer Koffer und wies mich an, den anderen zu stemmen. Wir rannten ins oberste Stockwerk. Schweiß breitete sich auf meiner Stirn aus. Koffer und Kamerarucksack schleppend schafften wir es in eine winzige Lobby im 6ten Stock, wo uns eine weitere Sophia Loren in voller Blüte einchecken konnte. „Mr. Pronto Pronto“ wies mich an, mit ihm zum Auto zu sprinten, bevor er vom italienischen Lachschwarm ergriffen und mitgeschleppt wurde.

Es dauerte 2 Tage bis wir uns von der Strapaze mental und physisch erholt hatten. „Dio grazie” wir waren in Italien und sowohl der Espresso als auch die Cappuccinos waren so gut dass wir uns schnell wieder fassen konnten. Der Ort hatte tatsächlich so einen italienischen Charme oder zumindest von dem, was man bei uns im Norden als solchen empfindet. Es war alles etwas eng, etwa voll, viel Stein und Mauerwerk, aber so ist eben in Europa. Ich tat wie wenn ich einen Grund hätte hier zu sein und fotografierte am frühen Morgen und am Abend halbherzig die Strandlandschaften. Einmal funktionierte das ganz gut und es gab eine richtig kitschige Stadtlandschaft, deren übersteigerte Wirklichkeit und kitschigen Rottöne sicher gut auf Instagram ankamen.

Dann waren wir in Positano der Traumkulisse schlechthin. Eine in die Steilküste eingebettete Traumstadt, deren Antlitz die Bildredakteure auf der ganzen Welt verblendet. Unser „vertigo esques“ Hotel, hoch oben im Hang, wurde von einem Russen betreut, der uns die Koffer gleich selber in unser Zimmer schleppte, was mein üblichen Vorurteile gegen die Gattung Russischer Mann schmelzen ließ. Der Blick vom Zimmer auf das Meer war schön, aber um die Stadt richtig zu genießen, musste man sich andere Standorte suchen. Man braucht eben einen Blick auf Positano, nicht von Positano hinaus.

Den Morgen verbrachten wir im Hotel, wo uns der Russe guten Kaffee und Cornettos servierte. Mittlerweile war er bei mir hoch geschätzt, was mich fast etwas verunsicherte.

Dann machten wir uns daran, die 2 Millionen Stufen in Richtung Meer anzugehen. Ganz weit unter uns sah ich ein paar Punkte, die sich bewegten und ein feiner weißer Schimmer schien der Strand zu sein. Als wir endlich ankamen im Hafen von Positano, gerade durch eine Enge Gasse bogen und die Promenade sich vor uns auftat, kam uns der größte Strom an Touristen entgegen seit meinem ersten traumatischen Touristen Erlebnis auf Koh Pi Pi in Thailand vor einigen Jahren. Es waren keine attraktiven Italiener, keine Sophia Loren, nicht einmal Gina Lollobrigida oder Ornella Muti Lookalikes. Nein, es waren Touristen. Leute mit Mützen, wo Heinken drauf stand. Kleine Rucksäcke mit Teddybären schleppend, Birkenstocks, Sandalen tragend, deren Hässlichkeit teilweise in Italien den Ruf nach Verboten auslöst. Sie trugen zu enge T-Shirts, wo sich schlappe oder gerichtete Busen grotesk regen, fahle weiße, picklige Beine, riesige Füße. Einige schleppten kleine Hunde oder Kinder in Kleidung, welche man dem Jugendschutz Amt melden sollte. Eine Fähre und einige Touristen Boote waren gerade gleichzeitig eingetroffen und nun strömten sie alle in die nahen Restaurants welche an der Strandpromenade lagen, wo sich die Kellner aus Italien und Osteuropa bereits gegenseitig Beruhigungstabletten zuschoben.

Einige blieben wie angewurzelt stehen, machten Selfies und blockierten den Strom welcher dann links und rechts vorbei schwappte nur um anderweitig blockiert zu werden. Hinten im Meer türmten sich Wolken auf . Es gab ein Gewitter und ich sagte zu Regula „Lass uns schnell ins Restaurant gehen, bevor die Hunnen alle Tische besetzen“. Wir schafften es gerade noch einen Tisch unter dem Dach zu ergattern, wo wir nun in typischer Schweizer Schadenfreude die Leute beobachteten, die versuchten, den Wassermengen zu entkommen. Einige waren vor uns eingetroffen und hatten sich Tische gekrallt, hatten aber die Wolken nicht wahrgenommen und saßen nun unter kleinen Sonnenschirmen ganz vorne, welche nur kurzfristig den Regen abhalten. Einige versuchten es stoisch durchzustehen. Sie dachten „es kommt gleich wieder die Sonne, wir sind in Italien“ Aber das ging nicht es regnete heftiger und irgendwann mussten sie ins innere des Restaurants fliehen.

Wir aßen eine erstaunlich gute Pizza, Vegetarian und Gnocchi Pomodoro sowie frischen Blattsalat und tranken eine Flasche Prosecco. Es war fast so eine Art Italienischer Urlaub mit Unterhaltung und eine kleine Versöhnung mit Amalfi.

Christian Heeb / 2023

Lesebücher

Der Schweizer Pensionär Peter Mörgeli geht auf Fotoreise nach Neufundland in Kanada.

Eigentlich ist er ein Stadtmensch, der keine Abenteuer mag und besonders fit ist er auch nicht. Dass dieser unscheinbare Langweiler, der von schönen Frauen nur träumt, gerade die wunderschöne Julie kennenlernt und sich auf der nördlichsten Insel von Neufundland, zwischen Eisbergen und Buckelwalen, in ein haarsträubendes Abenteuer verwickelt, wird zum Absurdum.

Die Fotoreise, geleitet von dem Influencer Jan Hummel beginnt bei schlechtem Wetter und wird immer mehr zu einem tatsächlichen Abenteuer in wilder, unerbittlicher Natur. Als die Brücke zur Insel Twillingate durch einen Eisberg zerstört wird und sich der Regen immer mehr festsetzt, wird der Miltärkopf Wick tot im Bett gefunden. Der morbide Ort, wo es nur uralte Menschen gibt, wird immer mehr zur makabren Falle für die kleine Gruppe Amateurfotografen, die sich immer mehr zerstreiten.

Mörgeli, der klassische Antiheld, sieht bereits Geister in der Form von Marilyn Monroe und Debbie Harry und glaubt, den Verstand zu verlieren. Dann entflieht ausgerechnet er, der komplett unsportliche Bünzli, zusammen mit der schönen Julie, auf einem SUP Brett dem Unheil.

AMZON.DE

Der junge Schweizer Christian Heeb bricht gemeinsam mit seiner Freundin Regula im Jahre 1986 nach Amerika auf. Er will Indianer fotografieren und das wilde Land seiner jugendlichen Sehnsucht nach Freiheit und Abenteuer entdecken. Was als gewagtes Erlebnis beginnt, mündet in einer erfolgreichen Fotografen-Karriere in den USA. Einen Namen machte er sich mit Bildern von Indianern und amerikanischen Landschaften. Er schließt Freundschaften im Indianerland und baut sich ein Strohballen-Ökohaus im rauen US-Bundesstaat Oregon. Mit einem Wort: Er wird Amerikaner. Sein Traum vom unabhängigen Leben in wilder Natur geht in Erfüllung und öffnet seine Augen für die Realitäten des heutigen Amerika.
Heute, als erfolgreicher Fotograf, Weltbürger und Weltenbummler mit Wohnsitz in Oregon und im exotischen Mexiko, blickt er zurück auf drei Jahrzehnte Abenteuer. Beginnend mit den Briefen an seinen Jugendfreund Andy in der Schweiz, erleben wir schrittweise die Evolution seiner Sichtweise auf Amerika und die Schweiz.
Christian Heeb, geboren in St.Gallen und aufgewachsen im nahen Abtwil, gilt als einer der erfolgreichsten Schweizer Reisefotografen. Er ist Bildautor von über 200 Bildbänden sowie unzählige Kalender und Magazin-Geschichten. Seine Text- und Bildreportagen erscheinen in aller Welt, u.a. im Globetrotter Magazin, Abenteuer und Reisen, America Journal und in diversen Blogs in den USA und Großbritannien. Seine Bilder werden weltweit vertrieben und publiziert.

AMAZON.DE

Wer Amerika kennt, sollte dieses Buch lesen. Wer Amerika nicht kennt, MUSS dieses Buch lesen. In entspanntem Plauderton hat Christian Heeb die USA mit einer Lebendigkeit beschrieben, die eine ebenso bildhafte Wirkung entfaltet wie seine überwältigenden Fotos. Er lebt seinen Traum, verliert aber nie den Blick auf die Realität. So wie seine Bilder, komponiert er mit Worten Licht und Schatten und zieht den Leser mit unwiderstehlicher Kraft tief ins eigene Erleben. Seine unbändige Lebenslustwechselt manchmal mit absoluter Desillusionierung, aber vermutlich ist ihm selbst nicht bewusst, wie er trotz des gelegentlichen Frusts über die USA den Pioniergeist dieses Landes verinnerlicht hat und diesen mit Leidenschaft vermittelt. Am Ende meint man, man ist selbst dabei gewesen.

Dietmar Kuegler

Verlag für Amerikanistik/Tatanka Press 
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Originally trained as an architect, Christian Heeb is known for his stunning travel photography and his creative art photography. The image of America aka the USA is his main focus of his artistic photography. From the dramatic colors of the “American Dreamscapes” to the “joker-esque” “Uncle Sam” series and the fading American dream in his “Pax Americana” images.

American Dreamscapes

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Bend based photographers Regula and Christian Heeb have been leading photo tours and workshop around the world since 1998. Originally from Switzerland they live in Bend, Oregon and El Sargento, Mexico and maintain a mountain chalet in the Swiss alps.

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Christian has been a professional travel photographer for thirty years with more than 200 photo books, countless calendars to his credit. His images are distributed and sold worldwide.

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