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Christian Heeb

Artist Photographer

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Christian Heeb

Lost Places of the American Desert Foto Reise 2024

14 – 28 April, 2024

Geisterstädte, Wüsten und wilde Landschaften

Fotoreise mit Thomas Heitmar und dem US Fotografen Zack Schnepf

Diese abwechslungsreiche Fotoreise führt durch die Wüstengebiete von Kalifornien und Nevada. Von der Spieler Metropole Las Vegas geht es los und wir folgen der historischen „Route 66“ durch die Wüste Mojave. Wir fotografieren Geisterstädte und „Lost Places“ wie verfallene Imbiss Buden, Tankstellen und Motels. Zwischendurch besuchen wir die Nationalparks , Joshua Tree und Death Valley, wo wir uns der Natur und Landschaftsfotografie widmen.

Die Rundreise führt hinter die Sierra Nevada, zu den Felszinnen der Alabama Hills, dem Mono Lake und weiteren fotogenen Geisterstädten.

Der US-Fotograf Zack Schnepf kennt die Gegend aus vielen Reisen und Thomas Heitmar zeigt Euch, wie man die vielen Eindrücke wirksam mit der Kamera festhält.

Neben der großen Highlights besuchen wir auf dem Weg zurück nach Las Vegas auch die fotogenen Wüsten Parks, Valley of Fire und Cathedral Gorge.

Es ist eine Reise voller Überraschungen, landschaftliche Schönheiten, Weite und „on the road feeling“.

Reise Route von Christian Heeb für Thomas Heitmar zusammengestellt. Details und Anmeldung bei Thomas Heitmar. Bei Fragen an Christian

Foto Reise Baja California 2025

19. Januar – 1. Februar, 2025

Wale, Kakteen und Wüstenlandschaften am Golf von Kalifornien


Baja California, die mexikanische Halbinsel südlich von San Diego, ist ein Paradies für Naturfreunde. Neben der grandiosen, Kaktus bevölkerten Wüstenlandschaften, sind es die hier in den Lagunen der Pazifikküste kalbenden Wale, die Naturfreunde anziehen. Nirgendwo auf der Erde kann man besser Wale und ihre Jungtiere beobachten als hier.

Da wir seit 18 Jahren im Süden der Halbinsel ein Haus besitzen und dort den Winter verbringen, wurden wir von Freunden gebeten, eine Fotoreise zu veranstalten.

Dies haben wir nun gemacht und haben noch einen Platz frei für schnell-entschlossene Fotografen.

Kürzlich habe ich einen Artikel geschrieben für das Deutsche Naturfoto Magazin. BLOG

Dort beschreibe ich die Fotomöglichkeiten auf der Baja Halbinsel.

13 Übernachtungen

US$ 7,500 pro Person im Doppelzimmer

US$ 8,850 Einzelzimmer

5-6 Personen. Voll mit Warteliste.

Anfänger – Fortgeschritten

Transport in Suburban/Minivan ab La Paz.

Inbegriffen:

  • Transport von Hotel in La Paz
  • 13 Übernachtungen in Mittelklasse Hotels. Auf dem Land sind die Unterkünfte etwas einfacher
  • Eintritte wie im Programm erwähnt
  • Fotografische Betreuung durch Regula, Christian Heeb

Nicht inbegriffen:

  • Flug nach La Paz, Mexiko (LAP)
  • Mahlzeiten
  • Tips
  • Versicherungen
  • Impfung, Impftest, Zertifikate, falls nötig
KONTAKT
ANMELDEFORMULAR

Programm auf Anfrage. Bei Wunsch kann unser Programm mit einem Badeaufenthalt in Cabo San Lucas ausgedehnt werden.

AGB

Foto Reise Baja California-Blog


Schaut man sich die Landkarte von Kalifornien an, sieht man, dass sich der US-Bundesstaat in einer langen Halbinsel nach Süden ausdehnt. Von San Diego an der US-Mexikanischen Grenze aus sind es etwa 1700 Kilometer bis nach Cabo San Lucas, dem Ferienort am untersten Ende der Wüste Halbinsel Niederkalifornien, kurz Baja genannt.

Einst gehörten Kalifornien sowie große Teile des amerikanischen Südens zu Spanien und später zum unabhängigen Mexiko. Im Vertrag von Guadalupe Hidalgo, welcher den Mexikanisch / Amerikanischen Krieg von 1846-48 beendete, verlor Mexiko seinen Anspruch auf weite Teile der heutigen USA. Somit liegt die „Baja Halbinsel“ heute in Mexiko und der Rest von Kalifornien in den USA.

Das Meer von Cortez, benannt nach dem raffgierigen Spanischen Eroberer Hernán Cortez, auch Golf von Kalifornien genannt, trennt die Halbinsel von der Zentralen Landmasse Mexikos. Die Halbinsel splitterte sich von Mexiko vor etwa 12 – 15 Millionen Jahren ab. Am nördlichen Ende des Golf rinnt heute der kümmerliche Rest des einst Wasserreichen, Colorado Flusses ins Meer. Mehrere unbewohnte und von endemischen Pflanzen bewachsene Inseln liegen in den extrem fischreichen Gewässern des Golfs. Hier tummeln sich Wale, Delphine, Walhaie, Orcas und Seehunde.

Gegenüber in den Lagunen an der Pazifikküste, bringen Grauwale ihre Jungen zur Welt. Die Begegnungen mit den kalbernden Walen dort sind einzigartig auf der Welt.

Natur und Landschafts Fotografen schätzen die Halbinsel vorwiegend wegen ihrer dramatischen Wüsten und Kaktus-Landschaften. Seit 18 Jahren haben wir ein Haus am südlichen Ende der Halbinsel, mit Blick auf den Golf von Kalifornien und die menschenleere Insel „Cerralvo“. An einem normalen Morgen, wenn ich in meinem Garten sitze, kommt eine Vielzahl von einheimischen Vögeln vorbei. Ein kleiner Vogelbrunnen, sowie unser naturbelassener Garten ziehen sie an. Es gibt etwa 200 Vogelarten auf der Baja. Bei uns sehe ich drei Arten Spechte, Bienenfresser, Kolibris, zwei Arten Wildtauben, Kaktuszaunkönig, Trällerer, Orioles, Karakara, Falke, Fregattvogel, Fink, Spatz, Spottdrossel, King Bird, Kernbeisser, um nur einige zu nennen. Die Vegetation südlich der Hauptstadt La Paz ist Subtropische Wüste. Im Garten stehen Cardon Riesen Kandelaber Kakteen (Pachycereus pringlei) zwei Arten von Pitahaya Kaktus, Elefantenbaum, Lomboy „Weißer Limberbusch (Jatropha cinerea) und Wüsten Limberbusch (Jatropha cuneata). Es gibt zwei Arten von Ocotillo, sowie wilde Berg-Agaven und eine Vielzahl an Büschen und kleinen Kakteen. Was bei uns fehlt und was man nur in der zentralen Halbinsel vorfindet, sind die Boojum Bäume, Fouquieria columnaris, welche zwar wie Kakteen aussehen, aber in der Ocotillo Familie angesiedelt sind. Sie sehen aus wie große, aus der Erde wachsende Elefantenrüssel.

Besonders schön sind die Landschaften im November nach dem Ablauf der „Regenzeit”. Die heiße Jahreszeit von Juli bis Oktober ist die Zeit der Tropenstürme, dann fällt der meiste Regen. Die feuchte Luft aus dem Süden lässt die Luftfeuchtigkeit massiv ansteigen, was dazu führt, dass die Büsche Blätter machen und die Landschaft grün ist. Manche Jahre fallen auch sporadischer Regen im Winter und auch dann ergrünt das Land. Manche Jahre fällt kein Regen und alles sieht braun, verdorrt und tot aus.

Im Ort El Sargento kann man ein Boot chartern und auf die nahe Cerralvo Insel fahren. Dort gibt es endemische Kakteenarten und unberührte Strände voller Muschelschalen. Am südlichen Ende gibt es Robben und Seehund Kolonien sowie Blaufuß-Tölpel wie auf den Galapagos Inseln.

Niederkalifornien ist riesig und viele Orte und Landschaften sind nur mit einem Allradfahrzeug zu erreichen. Große Gebiete, in den unwegsamen Bergen, kann man nur zu Fuß oder mit dem Maultier besuchen. Das wohl spannendste Gebiet für Fotografen liegt in der zentralen Wüste, nördlich des winzigen Örtchens Catavina. Dort, auf einem Hochplateau, liegt eine bizarre Landschaft, voller großer Felsen, durchwandert von Kakteen und Bochum Bäumen. Auch hier wachsen die uns vertrauten Cardon Kakteen, benannt nach dem Spanischen Name für Distel (Cardo). Anscheinend fanden die Spanischen Eroberer, dass diese großen Kandelaber Kakteen wie Disteln aussehen. Dort gibt es auch die Fächerartigen, dornigen Stauden, die Ocotillo sowie die Elefantenbäume, Organ Pipe Cactus ( Stenocereus thurberi ) , Agaven, und kleinere Cacti wie die Viejitos. Die felsige Landschaft ist ein beliebter Platz für Reisende auf dem Weg nach Süden oder Norden. Überall gibt es versteckte Stellen zum wilden Kampieren oder Picknicken. An manchen Tagen liegt am Morgen Nebel, welcher von der nahen Pazifik Küste hoch kommt und der Landschaft einen ganz eigenen, fast mystischen Charme verleiht.

Wer denkt, die Baja ist immer warm, täuscht sich, denn in den nördlichen Regionen wird es im Winter frisch und es kommt vor, dass Schnee fällt. Besonders in den Bergen der Sierra de San Pedro Martir im Norden wird es bitter kalt. Bei uns im Süden ist es in der Regel angenehm warm und auch im Januar meist um die zwanzig Grad Celsius unter Tags. In der Nacht fällt das Thermometer bis auf 12 Grad. Die Temperaturen schwanken und manche Tage sind kälter. Dann nehmen die Einheimischen die dicke Winterjacke aus dem Kasten und schlafen unter Daunendecken.

Wovon es genug gibt, sind endlose Strände und Küstenlandschaften, wo die Wüste auf Wasser trifft. Die Wüste Sonora, welche sich über weite Teile der Zentralen und nordöstlichen Halbinsel, über Teile des südwestlichen Arizona, Kalifornien und weiten Teilen der an den Golf von Kalifornien angrenzenden Mexikanischen Bundesstaaten erstreckt ist außerordentlich vielseitig. Viele der uns bekannten Kakteenarten in Arizona findet man auch hier in Mexiko. Der Kontrast von Wüste und blauem Meer ist für Fotografen wie mich unwiderstehlich.

An einem stillen Morgen, Ende April, stehe ich auf und nehme in der Dunkelheit mein Mountainbike aus dem Geräteschuppen. Noch ist nichts zu hören vom nahen Dorf und der Sternenhimmel funkelt über mir. Selbst die Vögel sind noch nicht erwacht und haben mir ihrem frühmorgendlichen Gezirpe nicht angefangen. Der Wüstenfuchs und die Wildkatze, die manchmal am Haus vorbei streichen, sind auch nicht zu sehen.

Mit der Stirnlampe am Fahrrad montiert, mein Stativ an der Stange des mit Duct Tape angeklebt, meine Kamera mit einem Objektiv in dem Rucksack verstaut, trete ich los. Es geht vorbei an einigen Nachbarhäusern. Ein Hund knurrt, als ich vorbeifahre. Dann bin ich auf dem Weg in die nahen Wüstenberge. Kakteen ragen über mir in den Himmel, stachelige Jolla Kakteen und spitze Bergagaven lauern neben dem schmalen Bike Trail. Ich kenne den Weg im Schlaf, habe ihn hundertfach gefahren, wenn ich hier Sport treibe. Manchmal treffe ich andere „Gringos, Amerikaner, Kanadier oder „Stadt“ Mexikaner. Manche blutig von Kakteen schnitten, andere gut geschützt mit Fahrradkleidung.

Es wird heller und ich stelle die Lampe ab, denn ich sehe besser ohne künstliches Licht. Das Morgengrauen naht. Schließlich komme ich an eine Stelle, wo mehrere große Cardon Kakteen stehen. Es ist ein natürlicher Aussichtspunkt mit runden Felsen. Ich stelle mein Stativ auf und warte. Nebel liegt über dem Wasser der Ventana Bay. Er liegt perfekt als dünne Schicht, nicht zu hoch, denn die Spitzen der Wüstenberge auf der vorgelagerten Cerralvo Insel ragen darüber in den Himmel. Die Sonne hat den Himmel orange gefärbt und das leichte seitliche Gegenlicht strahlt in den Nebel und trifft schließlich auch die Kakteen. Ein riesiger Kaktus ist mein Motiv. Dahinter das Meer und die Insel. Der Kaktus hat so gegen die zwölf Arme. Diese gigantischen Kakteen werden bis zu 300 Jahre alt und es dauert oft 60 oder mehr Jahre bis sie ihre ersten Arme machen. Dieser Gigant steht sehr fotogen, wie ein stummer Wächter über der Landschaft.

Nun höre ich die ersten Vögel. Es trillert ein Kardinal, der versucht, sein Weibchen zu beeindrucken. Wildtauben gurren irgendwo hinter mir. Ein Kalifornien-Schopf Tyrann (Myiarchus cinerascens ) saust an mir vorbei und setzt sich in einen Limberbush. Er neigt seinen Kopf und guckt mich an, wie es seine Art ist. Dann schwingt er sich elegant hoch und schnappt sich ein Insekt, landet wieder gekonnt auf demselben Ast.

Unten am Strand sehe ich den ersten Mexikanischen Kleinlastwagen ins Dorf rumpeln. Eine dichte Staubwolke folgt ihm und ich höre den lauten Motor bis hier hoch. Dann, nach getaner Arbeit, fahre ich nach Hause zum Morgenkaffee.

© Christian Heeb, März 2023

link zur Baja California Foto Reise 2025

Oregon Coast Insider Workshop 2023

23 – 28 Mai, 2023

Felsnadeln, versteckte Buchten und Leuchttürme an der Südküste von Oregon


Der lokale professionelle Fotograf Zack Schnepf wird die Gruppe von 8 inspirierten Fotografen zu malerischen Orten entlang der spektakulären Küste führen.

Die Küste ist bei wechselndem Wetter am dramatischsten, also bereiten Sie sich darauf vor, Mutter Natur in diesem Workshop zu begegnen. Zack kennt die Gegend genau. Bei der Naturfotografie geht es darum, Licht zu lesen und sich an die Bedingungen anzupassen. Wir werden das Programm anpassen, um Ihnen die besten Möglichkeiten für Fotos zu bieten. Wir können Astro, Nachthimmelfotografie und Lichtmalerei machen, wenn die Bedingungen günstig sind. Wir wechseln Orte und Themen nach Belieben. Das Essen wird um die besten Fotozeiten herum geplant.

Höhepunkte:

  • Seestacks
  • Zerklüftete Küsten
  • Malerische Leuchttürme
  • Versteckte Buchten

6 Tage – 5 Nächte

US$ 2,233  /pro Person im Doppelzimmer

US$ 542 /Einzelzimmer Zuschlag

max 8 Teilnehmer

Themen:

  • Langzeitbelichtung und Wellenbewegung
  • Komposition
  • Timing in der Naturfotografie
  • Licht verstehen

Programm auf Anfrage.

KONTAKT

Anforderungen:

  • Robustes Stativ
  • Zusätzliche Batterien
  • Regenbekleidung und Gummistiefel (empfohlen)
  • Grundlegendes Verständnis der Funktionen Ihrer Kameras
  • Sie müssen über einen unebenen Boden und einige Holztreppen hinuntergehen, um zum Strand zu gelangen. Es sind keine langen Spaziergänge erforderlich
AGB

Der Brief aus Oregon, Dezember 2022

Juli 2022

Das Gras auf der Rancho Las Hierbas in Bend, Oregon stand so hoch wie noch nie. Von den Hirschen sah man nur die Köpfe, welche wie in einem Puppentheater langsam über das meterhohe Gras glitten. Es war der 4. Juli, „Independence Day“. Es fühlte sich alles wie ein richtig amerikanischer Tag an: In der Stadt gab es die obligatorische, patriotische Hundeparade mit zahllosen amerikanischen Flaggen. Facebook war voll von Liebesbeteuerungen an die größte Nation der Welt und ein junger Trump-Fan erschoss in Chicago sechs Menschen und verwundete 40 weitere. „Business as usual in America“, sagte ich zu Regula, während wir den Hirschen zuschauten, wie sie sich unserem Apfelbaum gütlich taten und an den unteren Blättern knabberten.

Wir waren zurück von unserer Foto Reise in den Dakotas, wo wir nicht nur Landschaften, sondern auch Amerikaner, Indianer und Geisterstädte fotografiert hatten. Es war eine anstrengende Tour gewesen. Ich fuhr fast 10 000 Kilometer von Oregon nach North Dakota und zurück wenn man die vielen Exkusionen vor Ort mitzählt. Es war schön in den „Paha Sapa”, den Black Hills von South Dakota. Wir fotografierten Mitglieder der Lakota in den Badlands als auch bei unserem Freund Charly Juchler in seinem Tipi-Lager. Es machte Freude, alte Freunde wie den Lakota-Künstler Jim Yellowhawk und seinen Vater Jerry wiederzusehen und die Büffelherden im abgelegenen Wind Cave National Park zu fotografieren. Die meisten Teilnehmer der Foto Reise waren alte Kunden, die wir gut kannten und schätzen gelernt hatten. Ich dachte schon wieder daran doch einmal eine Reise mit kleinster Gruppe zu organisieren.

In den Dakotas, besonders in den Black Hills, wehten überall Trump-Flaggen. Wo man hinschaute las man „Go Brandon“. Man begegnet Leuten mit Trump-Hüten, Trump-Flaggen, Trump-Tattoos. Kaum ein Kleinlastwagen ohne mindestens eine Schmähung gegenüber dem liberalen Amerika.

Eines Abends saßen wir in einer Brauerei in Minot, der „Fracking Capitol“ von North Dakota. Es war noch früh und nur wenige Leute waren da, was uns sehr gelegen kam. Die Eingangstüre hatte als Türöffner zwei echte Winchester Gewehre und drinnen hingen überall ausgestopfte Tier an den Wänden. Das Bier war gut, das Essen vorzüglich. Die Dame, die uns bediente, war überfreundlich und sehr professionell. Christy, eine Kundin, die in der US-Army gedient hatte um sich ausbilden zu lassen redete davon, wo sie hinziehen wollte. Sie hätte daran gedacht, alles zu verkaufen und in Portugal zu investieren. „Die USA sind kaputt und ich will weg“, sagte sie. Sie hoffte, wenn sie einen EU-Pass kriegen könnte, dann dürften ihre nun erwachsenen Kinder auch nach Europa ziehen. Ich trank mein Bier und dachte, wie ironisch das doch alles ist. Nun wollen die Amis nach Europa ziehen. Früher war es umgekehrt, die Europäer wollten die Green Card kriegen um in den USA zu leben. Das Forbes-Magazin brachte kürzlich einen Artikel mit den beliebtesten Zielen für auswandernde Amerikaner. Portugal, Spanien und Italien waren ganz oben auf der Liste, gefolgt von Kanada, Mexiko und Costa Rica.

Mitte Juli 2022

Es herrschte Reisechaos auf der ganzen Welt. Flüge wurden gestrichen, Gepäck ging massenhaft verloren. Man hörte wahre Horror-Geschichten. Freunde wünschten uns viel Glück als wir ihnen sagten, wir würden nach Europa fliegen. Wir flogen von Los Angeles nach Zürich und waren nach der Landung binnen 15 Minuten mitsamt Gepäck im Land. Es war fast so wie in den guten alten Tagen wo Reisen bequem und einfach war.

Wir gingen Einkaufen um uns dann in das noch nicht renovierte Chalet am Grabserberg zurückzuziehen. Die Baubewilligung war noch nicht aus St. Gallen zurück, hieß es in Grabserberg. „Mit den Steuern sind sie prompter“, sagte ich zu Peter, unserem Bauunternehmer. Unser Freund der Architekt Markus Alder den wir noch von meiner Architektur Studienzeit her kennen wird für uns den Umbau des Ferienhauses Regulas Eltern vornehmen. Seit zwei Jahren ist sie stolze Besitzerin des Chalets am Grabserberg.

In der Migros der Schweizer Supermarkt Institution gab es keine Maskenpflicht mehr. “COVID ist out“, sagte Regula. Ich versuchte mich zu orientieren. „Welche Milch schäumt besser für den Cappuccino?“, fragte ich mich. MBudget-Milch gibt es in großen 2-Liter-Packungen. Ich las, dass Migros zufolge die Packung umweltgerecht hergestellt wurde. „Das ist schön“, dachte ich, „aber was ist mit der Milch“. Beim Mineralwasser sah es ähnlich aus. Das Wasser in grünen PET-Flaschen war angeblich sogar klimaneutral, was wohl heißt, dass irgendwo auf einer gottverlassenen Bananeninsel ausgleichend ein paar Bäume gepflanzt wurden. Beim Kaffee gab es nette kleine Plastik-Döschen mit Kaffeesahne, aluminium-versiegelt, mit der Aufschrift „Bio“. Aha, dachte ich, die paar Milliliter Rahm stammen von Bio-Kühen. „Brave new world“, dachte ich.

Oben auf der Alp war es wieder wie letztes Jahr: Die Kühe sahen aus wie katholische Büßer und schleppten ihre schweren Schellen wie Geißel-Instrumente über die Wiesen. Eine ganze Familie von Wanderern mit den obligaten Wanderstöcken näherte sich. Es machte klick und klack, aber sie waren schnell wieder vorbei.

August 2022

An meinem sechzigsten Geburtstag (60, gesprochen SECHZIG) kam die Baubewilligung von der St. Galler Behörde, datiert auf den 16. August 2022. „Also pünktlich zum Geburri“, sagte Regula, die mit ihren drei Jahren weniger auf der Uhr gut lachen hatte. Man gab uns eine Ausnahmebewilligung für 1100 SFr zuzüglich zur Genehmigungsgebühr. „Anders als in Mexiko bekommt man in der Schweiz sogar eine offizielle Rechnung für die Bestechungsgebühr“, sagte ich. Nun durften wir also umbauen auf der Voralp. Aber ganz abgesehen von den nun um 30% höheren Preisen war daran dennoch noch nicht zu denken vor dem Jahr 2024: Den langen Lieferfristen geschuldet werden wir froh sein, wenn wir es bis dahin hinkriegen.

Kein Aufenthalt in der Schweiz wäre komplett ohne mindestens einmal eine von alten Kindheitserinnerungen behafteten Stätten zu besuchen. „Geh bloß nicht nach Abtwil“, sagte meine Schwester, ihr Gesichtsausdruck eine Mischung aus Trauer und Ärger. Mein Vater hatte das Haus am Farnenwald verkauft, obwohl wir ihn immer gedrängt hatten, es bloß nicht zu verkaufen. Ich glaube, er hat es verkauft nur um uns zu ärgern. „Einmal Katholik, immer Katholik“, sagte Regula. „Einerseits von Schuldgefühlen geplagt, andererseits immer eine fiese Ader“ dachte ich. Meine Mutter sagte immer Kasi, mein Vater, wäre wie ein Appenzeller Bless gewesen, bissig und hinterlistig. So schlimm war er nicht. Er war großzügig, schlug uns nie, war oft abwesend und ermöglichte uns ein sorgenfreies Aufwachsen.

Natürlich gingen wir nach Abtwil. Nachdem wir uns in Degersheim ein Bild des Abtwiler Kunstmalers Joseph Eggler gekauft hatten, haben wir uns irgendwie in Winkeln verfahren und endeten prompt in der alten Heimat Abtwil. Ich glaube, wenn jemand versucht hätte die hässlichste Ortschaft der Schweiz zu erschaffen, hätte er es nicht so gut so schrecklich hingekriegt. Die Scheußlichkeit von Abtwil ist ganz organisch auf einer Basis von Geldgier, Unvernunft, schlechtem Geschmack und langjährigem Planungsversagen entstanden. Man muss den Ort kennen, um zu verstehen wie viel Hässlichkeit hier entstanden ist. „Sollte die äußere Landschaft die innere Seelenwelt widerspiegeln, dann ist Abtwil verloren“, dachte ich. Schafft man es tatsächlich, die heute von riesigen Gewerbebauten verschandelte Ortseinfahrt bei Bruggen zu finden, wird man gleich begrüßt von der Bildstraße, welche bereits in meiner Jugend von grauseligen, in den sechziger Jahren gebauten Wohnblöcken entstellt war.

Fährt man weiter, kommt man in das Dorfzentrum, wo heute die St. Galler Bäckerei Gschwend ein schönes Kaffee führt. Das liegt fast gegenüber der alten Bäckerei Schrödel, wo damals die Bäckersfrau mit ihrer Tochter die hervorragenden Backwaren des Meisters verkauft hatten. Der Österreicher Schrödel war so erfolgreich, dass der alte Besitzer des Ladens, der auch Bäcker war, den Mietvertrag kündigte und wieder selbst anfing zu backen, nur um dann kurz danach wieder zu schließen. Den guten Pretzel von Schrödel und den hübschen Damen trauerte die halbe männliche Bevölkerung von Abtwil noch Jahre nach. Heute ist in dem Laden eine italienische Pizzeria angesiedelt.

Das eigentliche Zentrum wurde schon vor Jahren von einer Art grauen Wohnsiedlung, deren graue fade Architektur Stalins Herz höher schlagen lassen würde, entstellt. Wir folgten der Auwiesenstrasse und der halbherzigen neuen Hauptstrasse zum Farnen, wo ich am Waldrand in einem Einfamilienhaus aufgewachsen bin. „Die mussten die Häuser wahrscheinlich mit dem Hubschrauber einsetzen“, sagte Regula, „die Dinger sind so dicht zusammengebaut, ich weiß gar nicht wie sie das gemacht haben.“ Ein Wirrwarr an Sträßchen, Gehwegen, Sackgassen und Radwegen führt zwischen einer Art Baumaterial- Ausstellung hindurch. Häuser aus meiner Kindheit, die damals schon architektonisch bedenklich waren, wurden noch mit Wintergärten, Balustraden und Gewächshäuschen weiter verunstaltet. Es gibt so viele neue Wohnsilos und Reihen-Einfamilien-Häuschen, dass ich mich kaum mehr zu recht fand.

Einfamilienhaus, Architekt Walter Heeb, ca. 1962, abgerissen

Das Haus, das mein Vater 1961 gebaut hatte, war in der Tat abgerissen worden. Es wurde gerade ein gigantisches Haus auf dem Grundstück neu gebaut. Nachdem ich mit Mühe und Not den Weg in Richtung Farnenwald gefunden hatte, parkte ich am Waldrand an der Rütistrasse. Der alte Waldweg entlang dem Farnenbach war völlig verwildert und kaum mehr begehbar. Eine wild wuchernde Brombeerstaude ritzte Regulas Haut am Bein auf. Seit meine Mutter und die Nachbarn gestorben sind geht niemand mehr diesen Weg, welcher früher von meiner Mutter in Stand gehalten wurde. Dann sah ich die alten Buchen. Eine davon war über einen Meter dick. Neben den Buchen gab es Eichen, große Ahornbäume und riesige Fichten, die hier anscheinend ewig nicht mehr abgeholzt wurden. Für mich war der Wald schöner als in meiner Kindheit, da er viel wilder und einsamer war. Das gab mir Hoffnung, denn wenn sie die Natur so schnell erholen kann, besteht Hoffnung auf Heilung. „Es hat also doch etwas Gutes, wenn die Leute nur noch auf ihre Handys starren“, sagte ich zu Regula, die noch nie eine große Abtwil-Freundin war.

Ich schaute auf das „Inseli“, die damals bewaldete Halbinsel am Bachrand neben dem Haus, die meine Eltern damals mit zum Kauf anregte. Der Wald darauf war gerodet worden und ein großer Zaun versperrte den Weg. Meine Schwester hatte recht: Am besten geht man nicht mehr nach Abtwil.

Ende August 2022

Bevor wir wieder nach Amerika reisten machten wir noch ein paar heftige Wanderungen hinter unserem Chalet. Einmal stiegen wir hoch zum Chäserrugg und bezwangen dabei 1000 Höhenmeter, um dort weit in die Alpen zu sehen. An einem Abend liefen wir den Weg hoch beim Gasthaus Voralp und ich fotografierte mit Stativ, wie sich das Abendlicht auf den Gamsberg senkte. Zwei Kühe leckten sich gegenseitig im Gras. Während ich wartete, hörte ich Regula mit einem Bauern reden. Klar, sie ist ja hier eigentlich Zuhause, dachte ich und war daher nicht erstaunt, dass sie so lange mit dem knorrigen Typen redete. Ich konnte mit einem Ohr mithören während ich ab und zu ein Bild schoss. Der Mann redete pausenlos.

Auf dem Heimweg sagte ich zu Regula. „Worüber hast Du dich so lange mit dem Bauern unterhalten und wie konntest Du ihn eigentlich verstehen?“ Regula sagte mit gesenktem Blick: „Er war sehr nett, aber ich habe nur die Hälfte von dem verstanden, was er gesagt hat.“

Wir liefen schweigend durch die Dämmerung zum Haus. Die Chapfwand glomm noch in sanften Rottönen über uns. Im Haus von Regulas Tante war das warme Licht in der Stube zu sehen, und wie sie am Tisch saß und etwas las. Ein Waldkauz rief und es wurde frisch. Es fröstelte mich und ich freute mich auf unsere warme Stube im Chalet. Ich dachte wie schön es hier doch ist und wie ich Menschen wohl nie verstehen würde.

Christian Heeb,  © 2022

Der Brief aus dem neuen Zeitalter, Mai 2022

Die blauen Wasser des Golfes wogen vor mir wie ein von unsichtbarer Hand bewegtes Seidentuch. In der Ferne sehe ich dunkle, in der warmen Luft flimmernde Strichmännchen, die sich den langen Strand entlangbewegen. Sie sind von dunklen schwirrenden Punkten umgeben. „Gringos und ihre Hunde“, stöhnt Regula.

„Will man hier in Mexiko auf der Baja-Halbinsel als Expat leben, braucht man mindestens einen Hund, einen rostigen Jeep und ein Alkohol-Problem“, sage ich schmunzelnd zu Regula. Es ist wie alles im Leben. Einer fängt an zu rennen und sobald genug mitmachen sprinten alle hinterher bis keiner mehr weiß, warum er eigentlich rennt.

Es ist unsere letzte Woche in Mexiko bevor wir wieder nach Norden fahren, um dort eine Foto Reise zu leiten und unser Haus in Oregon für den Sommer herzurichten. Die Hundeleute sind inzwischen verschwunden, der Strand ist verlassen. Ich bin etwas müde, denn letzte Nacht hatte ein Nachbar das Tor offengelassen und nach Mitternacht stand eine Kuh vor meinem Fenster und war dabei, unseren schönen Nopal-Kaktus, den ich erst letztes Jahr dort gepflanzt hatte, zu verschlingen. Wir mussten das Vieh mühsam über unser ganzes Land fortjagen.

Nun nehmen wir die Paddle Boards und fahren hinaus auf das stille Wasser der Sea of Cortez. Die Wassertemperatur ist etwa 19 Grad und baden macht richtig Spaß. Einige Rochen springen über die Oberfläche und klatschen vor uns zurück ins Wasser. Das tun sie oft; man hört das laute Platschen manchmal bis hoch zu unserem Haus. Warum sie das tun weiß man nicht. Es wird vermutet, dass sie damit ihren Frauen imponieren wollen.

Unter uns schwimmen bunte Fische und das Meer flimmert in schillernden Blautönen. Es ist völlig ruhig bis auf das leise Plätschern des Wassers, das von unseren Rudern ins Meer zurück tropft. „Traumhaft“, flüstert Regula, und in der Tat ist es im Frühjahr hier besonders schön. Auf dem Weg zurück zum Haus sehen wir unseren Freund Edgar, der gerade die Palmen eines Nachbarn bewässert. „Hola Amigos, como estas?“ schmettert er uns strahlend vor Freude entgegen.

„Uns geht es gut“, sage ich und frage ihn, warum er so gut drauf ist. „Ach es ist herrlich“, sagte er, „es ist wieder ruhig hier, sie sind alle wieder in den Norden gefahren und das Wetter ist perfekt. Nicht zu heiß nicht zu kalt. Pura Vida.“. Die Mexikaner können aufatmen und das Leben geht wieder seinen gemächlichen Gang.

Natürlich ist die Welt nicht in Ordnung und in der Ukraine herrscht Krieg.

Als die Sowjetunion zusammenbrach war ich gerade dabei, meine Karriere als Amerika-Fotograf aufzubauen. Die Leute sagten zu mir „Christian! Jetzt kannst du Russland fotografieren! Das wird ein großer Markt werden für dich.“

Ich dachte an Sibirien, an die Bilder der Gesichter von russischen Soldaten in Berlin nach dem Krieg, an Kirchen mit Zwiebeltürmen und an endlose Wodka-Gelage und sagte: „нет“. Dann, Mitte der Neunziger, als die Bilderberg-Agentur-Fotografen den „Wilden Osten“ dokumentierten und dabei die verseuchten Stätten der missglückten Industrialisierung der Sowjets dokumentierten sagte ich weiterhin: „Nein, danke.“Später schaute ich mir die Bilder von Hans Jürgen Burkard an, der die russische Mafia dokumentierte. Mir wurde fast schlecht. Selbst danach, als ein weiterer Deutsche Fotograf, Gerd Ludwig, für National Geographic Russland fotografierte kam bei mir kein Wunsch auf, den Osten zu fotografieren. Für mich wirkten fast alle Russischen Männer noch immer wie britische Hooligans mit anderem Akzent. Die Frauen flohen alle in den Westen, wenn es irgendwie ging, was ich ihnen nicht verübeln konnte. Einen Auftrag des Reich-Verlages zu Moskau lehnte ich dankend ab und fotografierte lieber Argentinien.

Dass Putin ein Problem ist wusste ich nicht nur instinktiv sondern auch von Garry Kasparov, dessen Buch „Winter is Coming“ das klar gemacht hatte. Es war ein Wunder, dass beim Kollaps der Sowjetunion kein großer Krieg ausbrach wie in Afghanistan nach dem Abzug der Russen. Irgendwie glaubte der Westen tatsächlich an Francis Fukujama’s „End of History“. In diesem Jahr zeigte sich aber, dass sich die liberale Weltordnung doch nicht ganz durchgesetzt hatte.

„Es fehlt nur noch, dass Gott doch nicht tot ist wie Nietzsche sagte“, denke ich mir drei Wochen später, während unser Camper am Salton Sea in Kalifornien steht. Gerade hier in den USA kommt die Religion mit ungebremster Macht zurück.

Wir müssen wieder nach Norden fahren und machen gerade Station in Kalifornien. Die Militärkontrollpunkte, an denen minderjährige, schwer bewaffnete Soldaten sich einen Spaß daraus machen, verstörten Amerikanern möglichst viele spanische Worte ins Gesicht zu schleudern, sind für uns unkompliziert. Unsere mexikanische Niederlassung ist da hilfreich. Die Soldaten wirken enttäuscht, als sie merken, dass wir ihre Sprache sprechen. Der US-Zollbeamte winkt uns trotz zwei Flaschen Campari zu viel im Gepäck durch und wir tauschen kurz ein paar Witze aus. „Siehst du, es hat auch Vorteile alt zu sein“, sage ich zu Regula, die prompt kontert mit: „ja, draußen an der Tanke, wo du mit dem mexikanischen Tankwart gesprochen hast, hast Du mit deinem großen Hut, den kurzen Hosten und den Badeschlappen ausgesehen wie ein alter wackeliger Kanadier.“

Am Salton Sea campieren wir immer auf einem verlassenen Campingplatz voller toter Palmen in einer Art Mad Max-Szenario. Kurz nach Sonnenuntergang nutze ich das zarte rosa Licht zum Fotografieren. Es ist noch immer 38 Grad und ein heißer trockener Wind weht mir ins Gesicht. Am Meer in Mexiko war es bedeutend kühler.

Zwei Off Road Buggys fräsen an mir vorbei und passieren das Schild: Staub-Kontroll-Gebiet. Die Staubwolke der Fahrzeuge nebelt mich ein während ich die toten Palmen für meine „5o States of Grey Serie“ fotografiere. Ich fotografiere dafür Amerika wie es ist. Es sind Bilder im Sinne von Stephen Shore, William Egglestone und Alec Soth. Genau das Gegenteil meiner Reise- und Landschafts-Bilder für Verlage, Magazine und Agenturen. Dabei bin ich froh, dass diese Bilder – die ich auch sehr gern schieße – immer noch gut gehen, denn der Bildermarkt ist massiv eingebrochen und die Kollegen jammern.

Als Berufsfotograf fotografiere ich Bilder in verschiedenen Stilen für verschiedene Kunden. Für mich selbst fotografiere ich auch andere Dinge, die „Amerika wie es ist“-Serie, meine „American Dreamscapes“ oder meinen „Uncle Sam“. Es gibt für mich nichts Langweiligeres als jahrelang dasselbe zu machen. Es gibt einige Fotografen, die mich heute schwer beeindrucken. Es bringt mir mehr Freude, ihre Arbeit zu betrachten als sie zu imitieren. Ich denke da an Edward Burtynsky, Nadav Kander oder Erwin Olaf.

Dann, nach tausend Meilen Einsamkeit und Sagebrush sind wir wieder in Oregon. Es ist noch immer kalt und die Hirsche haben erst begonnen ihren Winterpelz abzustreifen. Ein Kojote streicht am Haus vorbei und ein Reh guckt direkt in unser Wohnzimmer. Wahrscheinlich denken die Viecher: „Oje, sie sind wieder da, nun muss man wieder aufpassen.“

Christian Heeb,  © 2022

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Photo Art

Originally trained as an architect, Christian Heeb is known for his stunning travel photography and his creative art photography. The image of America aka the USA is his main focus of his artistic photography. From the dramatic colors of the “American Dreamscapes” to the “joker-esque” “Uncle Sam” series and the fading American dream in his “Pax Americana” images.

American Dreamscapes

Photo Tours & Workshops

Bend based photographers Regula and Christian Heeb have been leading photo tours and workshop around the world since 1998. Originally from Switzerland they live in Bend, Oregon and El Sargento, Mexico and maintain a mountain chalet in the Swiss alps.

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Christian has been a professional travel photographer for thirty years with more than 200 photo books, countless calendars to his credit. His images are distributed and sold worldwide.

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